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Fototermin: Weihnachtsbäume bleiben erschwinglich, Saisoneröffnung auf dem Hof Ansgarius im Kreis Steinburg

Die Weihnachtsbäume werden nicht teurer. Diese erfreuliche Nachricht für Weihnachtsfans hatte Jörg Engler am Vormittag bei der Saisoneröffnung von Kammer und Produzenten auf dem Betrieb Ansgarius der Familie Fölster in Willenscharen bei Neumünster.

Kammerpräsidentin Ute Volquardsen (li.) mit Gastgeberin Sabine Fölster in der Weihnachtsbaumplantage von Hof Ansgarius in Willenscharen. Foto: Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Jörg Engler ist der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten und sagte am Vormittag über den gastgebenden Hof Ansgarius: „Der Betrieb von Familie Fölster ist ganzjährig und besonders in der Weihnachtszeit stark in der Direktvermarktung von Produkten und Dienstleistungen aufgestellt. Er repräsentiert fast alle der in Schleswig-Holstein ansässigen Weihnachtsbaumerzeuger jeder Größenordnung, für die ebenfalls die Direktvermarktung ihrer Bäume ein wichtiges betriebliches Standbein ist. Alle diese Erzeuger sind Familienbetriebe, die zumeist auf eine lange Geschichte zurückblicken und in denen Werte wie Zusammenhalt, Regionalität, Tradition und Naturverbundenheit bewahrt und aktiv gelebt werden. Dies ist auch für die Kunden erlebbar und spürbar, wenn sie selbst den jährlichen Weihnachtsbaumkauf als sinnliches Erlebnis für Groß und Klein empfinden.“

Weihnachten könnte von uns gerade in diesem Jahr als eine besondere Zeit herbeigesehnt werden, so Dr. Engler angesichts von Corona, Inflation und Krieg: „Dies macht in der Folge auch unserer Gemütsverfassung schwer zu schaffen, und der Geldbeutel aller Familien ist durch die Inflation getroffen.“ In einer solchen Zeit helfe das Festhalten an Ritualen wie Weihnachten, um aufkommende Gefühle von Verunsicherung oder Angst zu vermindern. Er appellierte: „Wir sollten auch Mut oder Trotz gegen Bedrohungen und Einschüchterungsversuche entwickeln. Für die besinnliche Atmosphäre, in der sich solche Gedanken entwickeln können, kommt Weihnachten jetzt gerade recht. Und zu dieser Atmosphäre gehört auch ein natürlicher Weihnachtsbaum.“

Was die Bäume dieses Jahr kosten
Der Weihnachtsbaum ist eines der letzten Produkte, das im Laufe des Jahres gekauft wird. Angesichts der Teuerung sei es gut zu hören, dass die Weihnachtsbäume auch in diesem Jahr ausgesprochen erschwinglich bleiben. „Wir erwarten als Produzentenverband im Vergleich zum letzten Jahr unveränderte Preisspannen im Endverkauf für den laufenden Meter von 21 bis 27 € für Nordmanntannen, 12 bis 16 € für Blaufichten und 9 bis 12 € für Fichten, jeweils für die besten Baumqualitäten. Daneben sind wie üblich auch viele Sonderangebote für andere gute Qualitäten zu erwarten. Jeder Baumwunsch wird auch in diesem Jahr erfüllt werden! Die auch in der Weihnachtsbaumbranche erheblichen Steigerungen der sogenannten Erzeugerpreise, die unsere Produktionskosten bestimmen, können und wollen wir in diesem Jahr nicht weitergeben. Wir vertrauen auf bessere Rahmenbedingungen im nächsten Jahr, in dem sich die Wertschätzung für den natürlichen Weihnachtsbaum dann hoffentlich auch stärker im Einkommen der Produzenten widerspiegeln kann.“

Aufgabe der Landwirtschaftskammer
Die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Ute Volquardsen ist privat ein riesiger Weihnachtsfan. Dienstlich unterstützt die Kammer mit dem sogenannten Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum die Betriebe. Es bietet den Weihnachtsbaumproduzenten eine hervorragende Beratungsplattform. „Wir bündeln das Beratungsangebot abteilungsübergreifend, sodass in jedem Einzelfall optimale und maßgeschneiderte Lösungen für die jeweils speziellen Fragestellungen der Betriebe entwickelt werden. Mit dem Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum erhalten wir die Leistungsfähigkeit unserer Erzeuger und gewährleisten somit die hohe Qualität der heimischen Weihnachtsbäume. Und davon profitiert letztlich der Verbraucher, der für sein Geld hochwertige Ware erhält und deren Produktion die aktuellen gesellschaftlichen Ansprüche voll erfüllt - von hoher ästhetischer Qualität über Klimabilanz und Biodiversität bis zur Minimierung von Chemieeinsatz. Das Versuchswesens im Gartenbau unterstützt das Zentrum durch die Auftragsforschung rund um die Weihnachtsbaumproduktion. Unsere Experten beraten die Betriebe gern“, sagte Ute Volquardsen anlässlich des Fototermins in der Weihnachtsbaumkultur.

Neben der Arbeit des Kompetenzzentrums kooperiert die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in diesem Jahr auch mit Expertinnen und Experten außerhalb der Landesgrenzen etwa mit dem Verband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Nordrhein-Westfalen.

Das Jahr 2022 hat witterungsbedingt zufriedenstellende Rahmenbedingungen für das Wachstum der Bäume gebracht. Mit der zeitweiligen Trockenheit sind die Bäume jedoch gut zurechtgekommen. „Wir bieten jeder Familie und jedem Haushalt hier im Lande einen Weihnachtsbaum nach ihren oder seinen Vorstellungen, “ so Volquardsen abschließend.

Betrieb Ansgarius
Hof Ansgarius
Am Wallberg 2, 24616 Willenscharen
Besitzer und Geschäftsführer: Claus-Hermann und Sabine Fölster
Für die nächste Generation: Sohn Torben Fölster

Hoflage
Im Naturpark Aukrug und Holsteiner Auenland, auf der Geest im waldreichen Störtal, 17 km südlich der Stadt Neumünster 9 km von der BAB A7 - Abfahrt Großenaspe Richtung Brokstedt

Betriebsbeschreibung
Landwirtschaftlicher Familienbetrieb seit 1911 in 3./4. Generation

  • Seit 1993 keine Tiere mehr, die Gebäude werden teilweise umgenutzt, siehe unten,
  • Forstwirtschaft: 10 ha Weihnachtsbäume,
  • seit 1955 erste Fichten- und Blautannenanpflanzungen
  • seit 1960 Nordmann - die jetzigen "Mutterbäume"
  • seit 1980 Nobilisschonungen und Seidenkiefern. Die edlen nicht nadelnden und nicht stechenden Nobiliszweige sind in der Farbe grünbläulich, sie finden Verwendung für Grabschmuck, Kranzbinderei, Adventsschmuckgestecke. Die Seidenkiefern mit ihren langen weichen Nadeln sind für Kästen, Kübel und als Vasenschmuckgrün geeignet.
  • 20 ha Laubwald (u. a. Kaminholz, Pfähle, Bretter, Halblatten, Schredder)
  • 15 ha Ackerland sind verpachtet.

Direktvermarktung
Nur ab Hofverkauf an Endverbraucher und Großhandel, keine Verkaufsstellen

  • Seit 1965 Schnitt- und Bindegrün, täglich frisch
  • Ab November: Weihnachtsbäume alle Größen bis 13 m für Marktplätze et cetera.
  • Ab Dezember: Weihnachtsbaumverkauf alle Sorten und Größen, geschlagene ab Hof
    und auch zum Selbstschlagen in der Schonung.
  • Rest des Jahres: Pflegearbeiten

Betriebliche Strukturveränderungen
Dank Beratung durch Heiderose Schiller (LKSH) Einkommensergänzungen

  • Seit 1987 gibt es im Hofladen Eier, Fruchtaufstriche, Äpfel und Quitten aus dem alten Obstgarten, Honig aus aller Welt, Pfälzer Weine, verschiedene Tees, Stauden aus dem Hofgarten, getopfte Nobilistannen, sowie Deko und nicht zuletzt Holzkunst, massive Unikate, Tische und Bänke aus eigener Forstwerkstatt.
  • Eröffnung Kunsthandwerker-Ausstellungen
  • Eröffnung Bauernhofcafé, Gastronomie im Bauernhaus
  • 2001: Eröffnung Festscheune, Kaminsaal bis 150 Personen (im ehemaligen Kuhstall) mit eigener Terrasse und Festwiese, die auch für den Weihnachtsbaumverkauf genutzt wird.
  • 2022: Waldprogramm - ein Ort für Lebenskraft, Veranstaltungen von Frühling bis Herbst zur Entschleunigung im Wald

Zahlen und Fakten rund um den Weihnachtsbaum
Mit rund 20 Mio. Weihnachtsbäumen, die ihre Wurzeln in schleswig-holsteinischen Boden geschlagen haben, können die einheimischen Produzenten dieses Naturproduktes locker alle 1,4 Mio. Privathaushalte des eigenen Bundeslandes versorgen. „Aus der Region - für die Region“ ist in Schleswig-Holstein demnach keine Werbehülse. Viele der 200 Produzenten bieten frisch geschlagene Bäume an eigenen Ständen in Städten und Ortschaften, aber auch direkt in ihren „Weihnachtswäldern“ an. Für viele Familien ist das Aussuchen dort ein besonderes Erlebnis. Hinzukommt, dass die heimischen Kulturen viele Tonnen Co2 binden, je Größe Bäume und Dichte der Kultur.

Schleswig-Holstein ist auch Exporteur von Weihnachtsbäumen. Viele LKWs tauchen in den nächsten Wochen auf der südlichen Seite des Elbtunnels auf, mit Zielen im gesamten Bundesgebiet und im benachbarten Ausland. Wenn man die Etiketten an den Spitzen der Bäume auswertet, dann sieht man sie selbst in entfernte Regionen wie die Kanarischen Inseln oder Asien auf die Reise gehen.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31-94 53-111, ikuhn@lksh.de