Markt aktuell

Düngerpreise im Juli gestiegen

Landwirte kaufen keinen Dünger

Die Preise für Stickstoffdünger sind Anfang Juli gestiegen. Nominell. 
Gekauft wird jedoch nichts. Denn die Landwirte sind bei der Ernte.
Etliche Händler nehmen die Preiserhöhungen auch wieder zurück. Denn die Nachfrage ist erntebedingt und preisbedingt komplett eingebrochen. Und die fallenden Getreidepreise machen auch keine Lust teure Düngermittel zu kaufen. Der Abzug der Käufer stoppte den Anstieg der Preise für Stickstoffdünger, auch in anderen Europäischen Ländern – wie Frankreich – berichten Händler.
Auch die Wiederaufnahme der zeitweise (Gasversorgung) unterbrochenen Produktion in Ägypten entspannt den Stickstoffmarkt. Die ägyptische Produktion kehrt nach den in den letzten Wochen beobachteten Störungen aufgrund der Gasknappheit allmählich zu ihrem gewohnten Tempo zurück. Der ägyptische Preisanstieg führte auch zu einem raschen Abzug der Käufer, sowohl in Europa als auch in Südamerika und anderen Regionen, berichten Händler.
Auch das Geschäft mit Ammoniumtrat (AN) brach nach den kürzlich angekündigten Preiserhöhungen in Frankreich empfindlich ein. Das Angebot am europäischen Markt reicht offenbar aus, um die Aufwärtsbewegungen des internationalen Marktes zu begrenzen.
In der Landwirtschaft wird der Düngerkauf in Erwartung fallender Preise der laufenden Ernte weiter nach hinten geschoben. In der Folge sind die aktuellen Düngerpreise eher nomineller Natur und haben wenig mit dem wirklichen Handel zu tun.
International beeinflusst die indische Harnstoff-Ausschreibung die Marktentwicklung im Vorfeld der Angebotsfrist. Da die weltweite Nachfrage jedoch weiterhin schwach ist, bröckeln die Preise vor dem Verkauf. Trotz aller Spekulationen gab es zuletzt kaum größeren Handel mit Harnstoff. Der Preis für den Mittleren Osten blieb diese Woche mit gut 340 US-Dollar pro Tonne FOB nahezu unverändert.
Die globalen Märkte für Ammoniumnitrat und Kalkammonsalpeter waren diese Woche ruhig, da die europäische Saison vorbei ist und die internationale Nachfrage schwach ist. (agrarheute)