Umfrage zu Sozialer Landwirtschaft in Schleswig-Holstein

Start für EIP-Projekt Green Care

Soziale Landwirtschaft verbindet Soziale Arbeit mit landwirtschaftlicher Erzeugung und verfolgt soziale, therapeutische und pädagogische Ziele. Im Rahmen des Projekts „Green Care - Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Betrieben durch Integration sozialer Angebote“ hat sich eine interdisziplinäre operationelle Gruppe aus Praktikerinnen Praktikern,  Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammengefunden, um das Potential Sozialer Landwirtschaft für die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe in Schleswig-Holstein zu untersuchen, zu unterstützen und voranzubringen.

Die aktuelle Online-Umfrage dient der Bestandserhebung und soll Unterstützungsbedarf von „Angeboten Sozialer Landwirtschaft in Schleswig-Holstein“ in Erfahrung bringen. Die Umfrage ist Bestandteil des Projekts Green Care, das durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums – EIP (Europäische Innovationspartnerschaften) gefördert wird.

Online-Umfrage

Ziel der Online-Umfrage ist es, einen Überblick über die Vielfalt der Angebote im Bereich Sozialer Landwirtschaft in Schleswig-Holstein zu gewinnen. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten und Hemmnisse sowie der Bedürfnisse aktiver und interessierter Betriebe und Organisationen aufgedeckt werden, um die weitere Entwicklung und Förderung der Sozialen Landwirtschaft zu verbessern.

Wer soll an der Umfrage teilnehmen?

Die Online-Umfrage wendet sich an landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe sowie soziale Organisationen und Träger in Schleswig-Holstein, welche bereits in der Sozialen Landwirtschaft aktiv sind oder an einer Integration sozialer oder pädagogischer Arbeit in die landwirtschaftliche Erzeugung interessiert sind.

Die Teilnahme ist bis zum 29. Februar möglich. Die Beantwortung dauert etwa 25 Minuten.

Wir bedanken uns herzlich für die Teilnahme. Sie darf gern an Aktive und Interessierte der Sozialen Landwirtschaft weiterverbreitet werden!

Thomas van Elsen
Theresa Schwenk
Maria Nielsen

Hier geht es direkt zur Umfrage: https://ww3.unipark.de/uc/Soziale_Landwirtschaft_SH/

 

Green Care – Soziale Angebote auf dem Bauernhof

Mit dem Begriff Green Care werden alle Angebote auf Bauernhöfen umschrieben, die Menschen mit Beeinträchtigungen und ihr Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen.

Green Care-Angebote fördern die körperliche und psychische Gesundheit der Menschen und eröffnen neue Einkommensalternativen für landwirtschaftliche Betriebe. Hierfür nutzen die Betriebe Pflanzen, Tiere, Natur und alle weiteren den Höfen zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Menschen mit Beeinträchtigungen werden passende Arbeitsplätze, barrierearme Hofführungen, Wohnmöglichkeiten, Betreuungsmöglichkeiten für einige Stunden oder für ganze Tage angeboten.

Der Bauernhof ist ein idealer Ort, um Menschen emotional zu berühren und zu ihren Wurzeln zu führen. Gerade für Menschen mit Behinderungen, psychischen Erkrankungen oder einer Demenz sind positive Erlebnisse und berührende Momente auf dem Bauernhof besonders wertvoll.

Hier finden interessierte Landwirte und Landwirtinnen
Informationen zum Beratungsangebot
und zum Green Care Lehrgang der Landwirtschaftskammer.

Angebote zur Unterstützung im Alltag Alltagsförderungsverordnung SH §45a SGB XI

Inzwischen gibt es Höfe, die speziell für Menschen mit Beeinträchtigungen stundenweise Hofbesuche mit qualifizierter Betreuung anbieten. Für Menschen, die bereits vom Medizinischen Dienst der Kranken-und Pflegekassen (MD) einen Pflegegrad zugesprochen bekommen haben und in der eigenen Häuslichkeit gepflegt werden, können diese Leistungen von der Pflegekasse* bezuschusst werden.

Weitere Infos: Amt für Soziale Dienste in Schleswig-Holstein:
Infos zu Angeboten zur Unterstützung im Alltag.
 

Neuer Lehrgang für interessierte Bauern und Bäuerinnen:
Green Care - Betreuung auf dem Bauernhof
 

*Wer hat Anspruch auf den Entlastungsbetrag?

Pflegebedürftige in häuslicher Pflege haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich (also insgesamt bis zu 1.500 Euro im Jahr). Das gilt auch für Pflegebedürftige des Pflegegrades 1. Der Betrag ist zweckgebunden einzusetzen für qualitätsgesicherte Leistungen zur Entlastung pflegender Angehöriger und vergleichbar Nahestehender in ihrer Eigenschaft als Pflegende sowie zur Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags. Soweit der monatliche Leistungsbetrag in einem Kalendermonat nicht (vollständig) ausgeschöpft worden ist, wird der verbliebene Betrag jeweils in die darauffolgenden Kalendermonate übertragen. Leistungsbeträge, die am Ende des Kalenderjahres noch nicht verbraucht worden sind, können noch bis zum Ende des darauffolgenden Kalenderhalbjahres übertragen werden.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit. 

Höfe mit Unterstützungsangeboten

Inzwischen gibt es Höfe, die stundenweise Veranstaltungen für Menschen mit Betreuungsbedarf anbieten (siehe unten). Erste Wohnprojekte sind in Schleswig-Holstein in Planung. 

Alle Höfe sind anerkannt nach Alltagsförderungsverordnung, d.h. Hofbesucher, die in der eigenen Häuslichkeit leben und einen Pflegegrad haben, können einen Teil der Betreuungskosten von ihrer Pflegekasse erstattet bekommen.

Außerdem bieten Demeter-Höfe für Menschen mit Behinderungen langfristige Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten an. Weitere Informationen auf der
Webseite des Verbandes 
oder auch aufder Webseite des
Bundesverbandes anthroposophisches Sozialwesen e.V. 

Auskunft erteilt auch Frau Krause-Trapp vom Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen: Tel: +49 06035 81190

 

SWR Doku: Bauernhof statt Altenheim - In Würde alt werden

2022 hatte Deutschland rund 21 Millionen Rentner, das sind knapp 47 Prozent der Bevölkerung! 2025 werden es über 53 Prozent sein. Ganz anderes sehen die Zahlen bei den Landwirten in Deutschland aus, deren Zahl kontinuierlich sinkt. Immer mehr Bauern betreiben ihre Höfe im Nebenerwerb – mittlerweile 52 Prozent. 3500 Bauernhöfe pro Jahr geben ganz auf. Eine Möglichkeit zu überleben ist die soziale Landwirtschaft - Green Care.

Doch der Wandel von Bauernhof hin in eine Senioren WG oder eine Tagespflege ist nicht leicht und oft sehr teuer. Maria Nielsen berät daher im Auftrag der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Bauern beim Wandel.

(Quelle: SWR Doku)

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