Dauergrünland werden Grobfutterflächen genannt, die längere Zeit eine kurzrasige Vegetation als Dauerkultur tragen. Dauergrünland ist somit eine auf mindestens fünf Jahre angelegte Vegetationsform (Wiese oder Weide) mit relativ geschlossener Grasnarbe, die von einer Pflanzengemeinschaft aus Gräsern, Kräutern und Hülsenfrüchtler gebildet wird. Die botanische Artenzusammensetzung der Grünflächen wird von der Stärke der Nutzung entscheidend beeinflusst. Diese ergibt sich zum Teil durch den Standort und die Intensität der Düngung. Bei intensiver Nutzung durch mehrere Schnitte oder hohem Tierbesatz bei Weidenutzung verringert sich die Artenvielfalt des Graslandes. Wegen der großen Zahl von Grünland-Pflanzengesellschaften und der unterschiedlichsten Nomenklatur von Grünlandtypen ist eine dreigliedrige Grobeinteilung entsprechend der Nutzungsintensität gebräuchlich.
Unter Intensivgrünland wird ein Grünlandtyp verstanden, der so stark genutzt wird, dass sich die Erzeugung von Grobfutter für die Milchviehhaltung – in Konkurrenz zu Silomais – ökonomisch lohnt. Die Häufigkeit liegt je nach Naturraum und Standortverhältnissen zwischen drei und sechs Nutzungen pro Jahr (als Schnitt, Weide oder Mähweide). Die Ertragserwartung liegt zwischen 80 und 120 dt TM/ha, die Qualität des Futters zwischen 5,0 und 6,0 MJ NEL/kg TM.
Unter Extensivgrünland bzw. artenreichem Grünland sind vorwiegend 1-3-schürige Heuwiesen zu verstehen. Es gehören aber auch langjährig extensiv bewirtschaftete Weiden in Niederungslagen dazu. Solches Grünland wird standortgerecht genutzt und erfährt nur eine teilweise Rückführung der Nährstoffe über Wirtschaftsdünger (Stallmist, Jauche, Gülle). Die Pflanzenbestände weisen einen mittleren Futterwert auf und nehmen auch im Arteninventar eine Mittelstellung zwischen dem Wirtschafts- und dem Biotopgrünland ein. Extensivgrünland muss unterschieden werden von "extensiviertem Grünland", das sich durch Reduzierung von Nutzungshäufigkeit und Düngung aus artenarmem Wirtschaftsgrünland heraus entwickelte, in der Regel aber (noch) nicht den bioökologischen Wert von Extensivgrünland besitzt.
Biotopgrünland ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht (mehr) primär der landwirtschaftlichen Futtergewinnung dient. Dabei handelt es sich um Magerwiesen oder -weiden extremer Standortverhältnisse, auf denen die allgemeine Nährstoffverfügbarkeit gering ist, in der Regel entweder wegen zu trockenem oder zu nassen Bodens. Beispiele für Biotopgrünland sind: Halbtrockenrasen und Kleinseggenwiesen. Die Größenordnung der natürlichen Biomasse-Produktion liegt auf Magerrasen-Niveau und damit unter 35 dt TM/ha. Die Pflanzengesellschaft stellt das artenreichste Ökosystem Mitteleuropas dar. Biotopgrünland steht häufig bereits seit langem unter Naturschutz (zum Beispiel Wacholderheiden, Pfeifengras-Streuwiesen), oder die Flächen werden im Auftrag der Naturschutzverwaltung gepflegt.
Da der Schnittzeitpunkt für Graskonserven (Silage und Heu) auf den Energiegehalt den größten Einfluss ausübt, muss im Futterbaubetrieb für dessen sichere Realisierung große Beachtung gewährleistet werden. Als allgemeines Ziel für Hochleistungssilagen sollte der Rohfasergehalt in der fertigen Silage 23 % nicht überschreiten, um Energiegehalte von mehr als 6,4 MJ NEL/kg TM zu erreichen. Auf Betriebsebene ist dabei die Schnittzeitpunktfindung immer ein Kompromiss aus aktueller Wetterlage, Ertrags- und Qualitätsentwicklung der Grasbestände sowie Terminabsprache mit dem Dienstleister bei einer überbetrieblichen Arbeitserledigung.
Um eine wöchentliche Berichterstattung zur Ertrags- und Qualitätsentwicklung kommunizieren zu können, werden Beweisflächen auf Dauergrünland und Ackergrasbeständen festgelegt. Dabei wurden die schleswig-holsteinischen Naturräume Marsch, Geest und Östliches Hügelland sowie die Bodenarten lehmiger Ton, Sand, Lehm und Moor berücksichtigt. Die Flächen wurden entweder auf Betriebsflächen oder auf Parzellen von Versuchsflächen der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein etabliert. Neben der Bonitur der Ertragsanteile der Bestandeszusammensetzung nach KLAPP-STÄHLIN wurden Daten der Bodenuntersuchung, der Düngung (organisch und mineralisch) und der Bewirtschaftungsweise (Schnitt/Beweidung) erfasst.
Folgende Kenngrößen werden im Beprobungszeitraum Ende April bis Anfang Juni wöchentlich im ersten Aufwuchs erhoben:
Neben dem wöchentlichen Ist-Zustand von diesen Ertrags- und Qualitätskenngrößen werden zumindest für den TM-Ertrag und die Kenngrößen Rohfaser und Rohproteingehalt tägliche Veränderungsraten für eine Prognose im Wochenrhythmus ermittelt. Diese Daten liefert das Grünlandreifemodell der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Grünland und Pflanzenbau. Aufgrund von aktuellen Witterungsdaten sowie deren prognostizierter Entwicklung simuliert das Modell die Veränderungen der Kenngrößen und ermöglicht so die Vorhersage der zukünftigen Entwicklung. Das Grünlandreifemodell wird vom Deutschen Wetterdienst gerechnet. Die Grassilagequalität hängt weiterhin von einer Reihe weiterer Faktoren wie Anwelkgrad, Zucker- und Nitratgehalt, Pufferkapazität sowie vom epiphytischen Besatz an Milchsäurebakterien in Menge und Qualität ab. Somit werden auch Informationen zur Sicherung bzw. zur Verbesserung der Gärqualität unter Einbeziehung eines strategischen Siliermitteleinsatzes getroffen. Die Veröffentlichung der Ertrags- und Qualitätskenngrößen wird nach zwei bis drei Tagen nach der Probenahme und Modellrechnung vorgenommen. Für die Veröffentlichungen sind die wichtigsten Medien das Internet (www.lksh.de) und das Bauernblatt Schleswig-Holstein.