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300 Besucher bei Landestagung Rinderhaltung in Rendsburg: Erfolgreich auf Grünland wirtschaften

Kammergeschäftsführer Dr. Klaus Drescher sprach von einem nicht zufriedenstellenden Milchpreis, angespannter Liquidität und versäumtem Bürokratieabbau. Positiv hob er angesichts der Futterknappheit die Solidarität unter den Landwirten hervor.

Die Veranstalter Rinderspezialberatung und Landwirtschaftskammer mit ihren Referenten bei der Landestagung Rinderhaltung: Dierk Engelbrecht, Imke Junge, Tammo Peters, Dr. Susanne Ohl, Henning Schuch, Dirk Büther, Dr. Klaus Drescher und Dr. Ole Lamp (v. li.) Foto: Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer

Imke Junge, Mitarbeiterin im Lehr- und Versuchszentrum der Kammer in Futterkamp stellte die Vollkostenrechnung 2019 vor: Die Schere zwischen den 25 % besten und 25 % schlechteren Betrieben klafft extrem auf. Das kalkulatorische Betriebszweigergebnis lag bei -4,22 ct / kg Milch.

Grünlandreferent Tammo Peters ist der Meinung, dass der Pflanzenbestand der Grundpfeiler für eine hohe Grundfutterleistung ist. Flächenmonitoring und Pflege seien unerlässlich.

Dr. Susanne Ohl ist bei der Kammer für Futterkonservierung zuständig und appelliert, Verluste nicht leichtfertig hinzunehmen, sie kosten bares Geld, das kein Betrieb zu verschenken habe. Viel hygienisch einwandfreies Futter sei das Ziel, unter Umständen unter Zuhilfenahme von Siliermitteln. Die benutzten hierzulande viel weniger Betriebe als andernorts.

Henning Schuch, Düngereferent der Kammer, schilderte plastisch die weitreichenden Auswirkungen für die Grünlandbewirtschaftung angesichts der neuen Düngeverordnung. Er riet den Betrieben trotz aller Frustration, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Sein Ausblick: Eine ausreichende Lagerkapazität von Wirtschaftsdüngern und eine effiziente Ausbringung werden auch unter künftigen Rahmenbedingungen unumgänglich.  

Dierk Engelbrecht, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Rinderspezialberatungsringe, schloss die Veranstaltung, nachdem Landwirt Dirk Büther als letzter an Rednerpult getreten war. Der Milchviehhalter wirtschaftet im Landschaftsschutzgebiet auf Krautsand (Landkreis Stade). Seine Kühe gehen nach dem morgendlichen Melken auf die Weide bis sie abends zum Melken wieder reinkommen. Er berichtete ferner von der arbeitsintensiven saisonalen Abkalbung und der Gänseproblematik auf seinen Flächen.

Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer