Aktuelles

Lammfleisch und Eier sind zu Ostern sehr gefragt - ein Blick auf die Marktlage

Weiße, braune und auch grüne Eier direkt aus dem Stall oder dem Hühnermobil aus der Region dürfen nicht fehlen, wenn sich die Familie zum Osterfrühstück trifft. Zu Hause wie auch beim Restaurantbesuch werden gerne Lammfleischgerichte genossen.

Vergrößerung der Grafik durch Anklicken.

Fotos: Pixabay Grafik: Quelle BLE

Eiermarkt: Geringere Produktion – höherer Verbrauch
Nach einem Rückgang im vorletzten Jahr, ist der Eierverbrauch in Deutschland im Jahr 2023 wieder um 3% auf 236 Eier pro Person gestiegen. Ein Grund für den gestiegenen Verbrauch, könnte sein, dass die Verbraucher das Ei als günstiges Nahrungsmittel nutzen. Dazu kommt auch der Trend zur ‚bewussteren‘ Ernährung, nach dem Motto: weniger Fleisch, dafür unter anderem mehr Eier. Nach jüngsten Forschungsergebnissen, ist der Konsum von einem Ei je Tag für eine gesunde Person unbedenklich. Der Bestand an Legehennen in Deutschland ist im Jahr 2022 erstmals über 50 mio gestiegen und konnte sich auf diesem Niveau auch im Jahr 2023 behaupten. Bei einem leichten Rückgang der Legeleistung auf 291 Eier je Henne wurden im vergangenen Jahr 14,6 Mrd. Konsumeier erzeugt (-0,8 %). Zurückzuführen ist dieser leichte Rückgang auf den weiteren Ausbau der Haltungsformen mit Auslauf. Insgesamt konnte der Inlandsbedarf zu 73 % aus heimischer Ware gedeckt werden (-3 %). Durch den höheren Verbrauch stiegen die Importe um 6 % an. Die Kurse im Großhandelsgeschäft mit Eiern sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Besonders gefragt sind in Deutschland Eier aus Bodenhaltung. Hier stieg die Nachfrage in 2023 um 8,3 %. Der Absatz der Eier aus Freilandhaltung erhöhte sich um 4,0 %. Die Umsätze mit Bio-Eiern stieg in den zurückliegenden Corona-Jahren spürbar an. Im Inflationsjahr 2023 gingen die Verbrauchszahlen jedoch wieder um 6,0 % zurück. Der Umbau der Haltung der Legehennen begann in Deutschland im Jahr 2010. Seitdem werden die Hühner in Bodenhaltung (61%), Freilandhaltung (21%), Bio-Hühner (14%) und Kleingruppen (4%) gehalten. Die Aviäre Influenza (Vogelgrippe) bleibt nach wie vor ein Thema. In Schleswig-Holstein wurde diese Krankheit in den letzten Monaten immer nachgewiesen, was in einigen Regionen zur vorrübergehenden Stallpflicht geführt hat.

Deutlicher Rückgang der Schafbestände
In diesem Jahr sorgen die laufenden Ramadan-Feierlichkeiten der islamischen Bevölkerung für diese zusätzliche Nachfrage nach Lamm- und Schaffleischspezialitäten. Die Nachfrage von schlachtreifen Lämmern durch die Schlachtunternehmen ist derzeit sehr hoch. Seit Jahresbeginn haben die Preise für Schlachtlämmer zugelegt, was einer saisonal typischen Entwicklung entspricht. In der Lebendvermarktung liegen die Preise in Schleswig-Holstein aktuell über dem Vorjahr. Zu dieser Jahreszeit werden meist nur Lämmer aus dem Vorjahr angeboten. Die sogenannten „frischen Lämmer“ werden erst in einigen Wochen schlachtreif. Überregional sind schon erste frische Lämmer am Markt. Bei einem Selbstversorgungsgrad von rund 40 % für Lamm- und Ziegenfleisch in Deutschland werden Importe auch weiterhin nötig sein. Hauptexportländer waren in den vergangenen Jahren stets Neuseeland gefolgt vom Vereinigten Königreich. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes halten in Schleswig-Holstein 920 Betriebe Schafe. Binnen eines Jahres hat sich diese Zahl um 10 % verringert. Die Zahl der Mutterschafe je Betrieb ist um 2,9 % auf 132 Stück gesunken. Bundesweit hat der Schafbestand dagegen im gleichen Zeitraum um 2,8 % zugenommen, nachdem er die Jahre zuvor abgenommen hatte. Im Vergleich zu vielen anderen Fleischarten, hat der Konsum von Lammfleischspezialitäten zuletzt wieder etwas zugenommen. Bei schönem Wetter könnte bereits zu Ostern der eine oder andere Grill im Garten angeworfen werden. In kleiner Familienrunde könnte dann unter anderem auch ein Lammspieß gegrillt werden.

Karsten Hoeck, Landwirtschaftskammer SH