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127 Millionen Euro zusätzlich für eine nachhaltige Landwirtschaft bis 2027: Land bringt Förderpläne für den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) auf den Weg

Klare Schwerpunktsetzung in der Förderung des Agrarsektors und ländlicher Regionen in Schleswig-Holstein: Die Landesregierung will europäische und Landes-Fördermittel künftig deutlich stärker für eine nachhaltige Landwirtschaft, Klimaschutz und Umweltpflege einsetzen. In der neuen EU-Finanzperiode 2021 bis 2027 sollen allein 127 Mio. Euro zusätzlich in diesen Bereich fließen. Das Kabinett in Kiel hat heute auf Vorschlag von Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht einer entsprechenden Neuausrichtung der Förderung der ländlichen Entwicklung zugestimmt.

127 Millionen Euro werden zusaätzlich für eine nachhaltige Landwirtschaft bis 2027 aufgebracht. Foto: Landwirtschaftskammer

„Wir setzen Impulse für eine nachhaltige Landwirtschaft, die den ökonomischen und ökologischen Ansprüchen gerecht wird. Als Landesregierung haben wir die entsprechenden Schwerpunkte in Bezug auf die neue EU-Finanzperiode erarbeitet. Bis 2027 werden wir den Ökolandbau, den Vertragsnaturschutz und die Beratung für eine nachhaltige Landwirtschaft in Schleswig-Holstein deutlich stärken und dafür über 100 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen“, sagte Albrecht.

Allein für den Ökolandbau sind rund 46 Mio. Euro zusätzlich eingeplant (gesamt 143 Mio. Euro von 2021-2027). Mit diesen Mitteln sollen Betriebe dabei unterstützt werden, ökologische Bewirtschaftungsverfahren einzuführen oder fortzusetzen. Bis 2030 soll nach den Plänen der EU-Kommission auf einem Viertel der landwirtschaftlichen Anbaufläche in der Europäischen Union ökologischer Landbau betrieben werden. In Schleswig-Holstein sind es derzeit rund sieben Prozent. „Ökolandbau ist gut für die Natur und das Klima. Er muss sich aber auch für die landwirtschaftlichen Betriebe rechnen, damit diese tatsächlich umstellen. Deshalb setzen wir hier stärkere finanzielle Anreize“, sagte Albrecht.

Auch in den Vertragsnaturschutz fließen in der neuen EU-Finanzperiode rund 40 Millionen Euro mehr (gesamt 127,5 Mio. Euro). Mit dem Geld werden Maßnahmen finanziert, um die Landwirtschaft weniger intensiv zu gestalten und ressourcenschonender zu wirtschaften. „Mit dem Vertragsnaturschutz leistet die Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag für Naturschutz und Artenvielfalt. Entsprechend der Einigung im Dialogprozess zur Zukunft der Landwirtschaft wird dies in Schleswig-Holstein eine noch größere Rolle spielen als bislang. Nie zuvor war der Vertragsnaturschutz so stark aufgestellt und finanziell unterlegt wie in den kommenden Jahren “, so Minister Albrecht.

Rund 16 Millionen Euro sollen zusätzlich in Beratungsleistungen für eine nachhaltige Landwirtschaft und den Gewässerschutz fließen. 17 Millionen Euro stehen zusätzlich für Investitionen in eine besonders artgerechte Tierhaltung (z.B. Stallbaumaßnahmen) zur Verfügung. Für die Erarbeitung innovativer Ansätze für mehr Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft können rund 4 Millionen Euro mehr abgerufen werden.

Hintergrund

Das Landesprogramm ländlicher Raum Schleswig-Holstein 2023-2027 wird erstmals Teil des bundesweiten Strategieplans sein, der sowohl die erste Säule (Direktzahlungen) als auch die zweite Säule (ELER) der Gemeinsamen Agrarpolitik umfasst. Die Planungen des Bundes sehen vor, den Strategieplan zum 1. Januar 2022 formal bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung einzureichen.

Die Landesregierung hat sich laut Kabinettsbeschluss vom 30. Juni 2020 verpflichtet, künftig mindestens 50 Prozent der ELER-Mittel für klimaschutz- und energiewenderelevante Projekte einzusetzen. Mit dem vorgeschlagenen Maßnahmensetting wird ein Klimabeitrag von rund 60 Prozent erreicht.

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