Die Produzenten von Weihnachtsbäumen planen schon seit Monaten die Ernte, schlagen ein und planen die Direktvermarktung auf zahlreichen wunderbaren Weihnachtsmärkten und ab Hof. Zu finden sind die Betriebe unter anderem unter www.der-norddeusche.de und bei www.gutes-vom-hof.sh
Weihnachtsbaumproduktion in Schleswig-Holstein
Mit Millionen heranwachsenden Weihnachtsbäumen, die ihre Wurzeln in schleswig-holsteinischen Boden geschlagen haben, können die einheimischen Produzenten dieses Naturproduktes in jedem Jahr alle 1,4 Mio. Privathaushalte des eigenen Bundeslandes versorgen. „Aus der Region - für die Region“ ist in Schleswig-Holstein demnach das Motto. Viele der geschätzt 200 Produzenten bieten frisch geschlagene Bäume an eigenen Ständen in Städten und Ortschaften, aber auch direkt in ihren „Weihnachtswäldern“ an. Alle Verbraucher haben die Möglichkeit, ihren Weihnachtsbaum regional zu kaufen. Frischer geht es nicht! Das wichtigste Qualitätskriterium ist die Frische der Bäume.
Gemeinsam raten der Verband und die LKSH wegen kurzer Transportwege, der Wertschöpfung im eigenen Land und der Co2 -Neutralität unbedingt zu einem Naturbaum statt der angebotenen Plastikvarianten, die durch Social Media geistern. Außerdem steht ein natürlicher Weihnachtsbaum als emotionales Produkt in der heutigen Zeit mehr denn je für die Werte Familie, Gemeinschaft und Hoffnung und er vermag es, Licht und Wärme zu geben. Niemals wird ein Plastikbaum wie eine Nordmanntanne oder eine Fichte duften.
Wolf-Oliver Graf von Baudissin vom Gut Augustenhof in Osdorf (RD-Eck.) ist der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Schleswig-Holsteinischen Weihnachtbaumproduzenten. Er sagt zum Saisonverlauf 2025: „Die Nordmanntannen sind gut aus dem Winter gekommen. Es hat kaum Winterfrostschäden gegeben. Im Frühjahr gab es ausreichend Regen, sodass Neuanpflanzungen gut mit Wasser versorgt waren. Leider gab es in der zweiten Hälfte im Mai ein Spätfrostereignis. So wurden besonders Kulturen in Dänemark, Polen, Ungarn, Belgien und einige in Deutschland geschädigt. Das Ergebnis ist, dass eine Vielzahl von Nordmanntannen für die Saison 2025 nicht zur Verfügung stehen. Dies hat auch einen Einfluss auf das Gesamtangebot an Nordmanntannen. Die Regionen, die nicht vom Spätfrost betroffen waren, weisen in diesem Jahr gute Qualitäten auf.
Gute Nachrichten für die Kunden:
In 2025 gibt es weniger Bäume am Markt. Das soll aber keine Sorge für die Verbraucher darstellen. Die Preise auf den Verkaufsständen werden nur geringfügig ansteigen. Die Preisspannen liegen in diesem Jahr zwischen 23 bis 30 € je laufenden Meter für die Nordmanntanne. Preise für Blaufichten bewegen sich zwischen 15 und 19 € und für Fichten zwischen 12 bis 16 € je laufenden Meter.
Herausforderungen für unsere Betriebe
Steigende Produktionskosten, wie teurere Maschinen, Hilfsmittel, Energie, Löhne und Düngermittel verteuern ebenfalls die Produktion. Der Faktor Lohnkosten ist ein wesentlicher Bestandteil der gestiegenen Produktionskosten. Hier schlagen nicht nur die gestiegenen Erntekosten zu Buche, sondern auch die Pflege und Unterhaltungskosten der vergangenen Jahre, da eine Nordmanntanne in einer Größe von ca. 2,0 Metern auch bis zu 8 Jahren bei uns in den Betrieben gewachsen ist.
Einige Betriebe reduzieren ihre Anbaufläche. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen sollen Kosten und Arbeitsaufwand reduziert werden. Es wird immer mehr eine Herausforderung, genügend und gute Saisonarbeitskräfte zu finden. Zum anderen entscheidet sich eine neue Generation manchmal gegen den Anbau von Weihnachtsbäumen. Als Grund dafür werden u. a. Witterungseinflüsse wie Trockenheit, Fröste oder Hagel genannt.
Dennoch blicken die Weihnachtsbaumproduzenten optimistisch in die Zukunft. Jeder, der einen Weihnachtsbaum kaufen möchte, wird einen Verkaufsstand für Weihnachtsbäume in seiner Region finden.
Tipp für Verbraucher:
Den Baum niemals direkt von draußen in die Wohnung stellen, sondern ihn langsam über Carport, Terrasse und einen kühleren Raum ans Wohnzimmer gewöhnen.
Das Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum der Kammer
Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein sind wichtige Produzenten von Weihnachtsbäumen, die weit über die Landesgrenzen hinweg ihre Abnehmer finden. Sie werden beraten und unterstützt durch die Kolleginnen und Kollegen der Landwirtschaftskammer. Unser Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum bietet den Weihnachtsbaumproduzenten eine hervorragende Beratungsplattform. Wir bündeln das Beratungsangebot abteilungsübergreifend, sodass in jedem Einzelfall optimale und maßgeschneiderte Lösungen für die jeweils speziellen Fragestellungen der Betriebe entwickelt werden. Mit dem Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum erhalten wir die Leistungsfähigkeit unserer Erzeuger und gewährleisten somit die hohe Qualität der heimischen Weihnachtsbäume. Und davon profitiert letztlich der Verbraucher, der für sein Geld hochwertige Ware erhält, und deren Produktion die aktuellen gesellschaftlichen Ansprüche voll erfüllt – von hoher ästhetischer Qualität über Klimabilanz und Biodiversität bis zur Minimierung von Pflanzenschutzmitteleinsatz. Das Versuchswesens im Gartenbau und die Forstabteilung bilden das Zentrum durch die Auftragsforschung rund um die Weihnachtsbaumproduktion. Unsere Experten beraten die Betriebe gern.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,
Tel.: 0 43 31-94 53-111, ikuhn@lksh.de


