Die Börsenkurse für Butter und Milchpulver für die nächsten zwölf Monate sind deutlich gefallen. Damit sinkt auch die Milchpreisprognose.
Ende September sank das aus den Börsenkursen der nächsten 12 Monate berechnete IG-Milchbarometer gegenüber dem Vormonat um 5,8 Cent auf 40,1 ct/kg Milch. Sowohl Magermilchpulver (-6,7 %) als auch Butter (-13,7 %) sind an der EEX-Börse im Preis deutlich gesunken, berichtet der Deutsche Raiffeisenverband (DRV). Definiert sind die Werte für eine Rohmilch ab Hof (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt.). Das IG-Milchbarometer bildet keinen Milchpreis ab, sondern gilt als Frühindikator der möglichen künftigen Entwicklung des Milchmarktes.
Hohe Milchanlieferungen senken den Preis
Ende September zeigt die IG Milchbarometerkurve eine deutliche Niveauabsenkung bis zum Jahresende. Erst ab Januar 2026 ist dann wieder ein Anstieg zu sehen und erst ab Mai wird die 40 Cent-Marke überschritten. Grund hierfür sind die durch die hohen Milchpreise ausgelösten weltweit deutlichen Anlieferungserhöhungen weltweit. In Deutschland wirken die hohen Preise erst verspätet, da auch der Tierzukauf teuer war und weil durch die Blauzungenkrankheit eine Abkalbeverzögerung eintrat und erst im Sommer zu höheren Milchmengen führte.
Zusätzlich wird der Export Richtung Drittländer durch den hohen Eurokurs ungünstiger und auch die Unsicherheit in den Handelsgeschäften spiegelt sich nach wie vor im Markt wider. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) warnt: Aus Molkereikreisen sei zu hören, dass möglicherweise Milchpreissenkungen von 15 Cent/kg Milch drohen. Zwischen 2020 und 2024 haben laut Deutschem Bauernverband rund 10 Prozent der Milchviehbetriebe aufgegeben. Dieser Trend könnte sich bei weiterem Preisdruck verstärken. (topagrar, agrarheute)