Markt aktuell

Weizen: Keine positiven Impulse in Sicht

Preisdruck von vielen Seiten

Der meistgehandelte März 2026 schloss am Dienstag an der Euronext unverändert bei 190,25 Euro je Tonne. An den US-Börsen konnte sich Weizen etwas erholen. Die Weizenfutures an der Euronext bewegen sich weiter in der Nähe ihrer Laufzeittiefs. Der Druck auf den europäischen Markt kommt derzeit von mehreren Seiten. Russische Landwirte stecken nach der Einschätzung des Beratungsunternehmens SovEcon in finanziellen Schwierigkeiten. Sie sind gezwungen, die Ernte 2025 in einem Rekordtempo zu verkaufen, um die laufenden Kosten für die Aussaat und Düngung der Ernte 2026 decken zu können. Dies sorgt in Russland für fallende Preise.
Die hohen Ernten in Argentinien und Australien vergrößern das globale Angebot, das auf eine eher verhaltene Nachfrage trifft. Der festere Euro verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit für Weizen aus der EU zusätzlich. Preisdämpfend wirken auch die guten Wetterbedingungen in Nordamerika und Europa, die gute Voraussetzungen für die Ernte 2026 schaffen. Beobachtet werden auch die Bemühungen um einen Waffenstillstand in der Ukraine. Die Auswirkungen auf den Getreidemarkt werden von den Händlern zwar als gering eingeschätzt, aber dennoch wäre ein Friedensschluss ein eher bärischer Faktor. In diesem Umfeld ist kurzfristig mit keiner Erholung der Weizenpreise zu rechnen.
SovEcon rechnete in einer Schätzung vom 20. November aufgrund einer erwarteten Verringerung der russischen Weizenanbaufläche 2026 mit einer Weizenproduktion von 83,8 Millionen Tonnen. 
Die Weichweizenexporte aus der Europäischen Union haben bis zum 21. November 9,19 Millionen Tonnen erreicht, verglichen mit 9,69 Millionen Tonnen im Vorjahr. Die Europäische Kommission teilte außerdem mit, dass die EU-Gerstenexporte insgesamt 4,39 Millionen Tonnen erreichten, gegenüber 1,89 Millionen Tonnen im entsprechenden Zeitraum 2024/25. (kaack-terminhandel)