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Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH): Stephanie Wetekam wird neue Geschäftsführerin und Abstimmung über den neuen Kuhstall in Futterkamp

Im Rahmen der 129. Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer ist Stephanie Wetekam zur neuen Geschäftsführerin der Landwirtschaftskammer bestellt worden. Damit bekleidet sie als erste Frau an der hauptamtlichen Spitze der Kammer Schleswig-Holstein dieses Amt und wird zu Beginn des Jahres 2026 Dr. Klaus Drescher turnusgemäß ablösen, der nicht mehr antritt, aber als Geschäftsführer der Deula und MesseRendsburg GmbH weitermacht.

Kammergeschäftsführer Dr. Klaus Drescher und Kammerpräsidentin Ute Volquardsen (re.) gratulierten Stephanie Wetekam, die auf der Hautversammlung der LKSH einstimmig zur neuen Geschäftsführerin ab Januar 2026 bestellt wurde. Foto: Daniela Rixen, LKSH

Stephanie Wetekam stellte sich auf der Hauptversammlung den Deputierten ausführlich vor. Nach ihrer Bestellung sagte Stephanie Wetekam: „Ich freue mich sehr auf diese spannende Aufgabe. Ich bringe viel Erfahrung mit, gleichzeitig blicke ich mit Respekt auf dieses wichtige Amt. Die Schleswig-Holsteiner möchte ich bitten und ermutigen, mich zu unterstützen. Besonders wichtig ist mir der Austausch mit der landwirtschaftlichen Praxis.“

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, war die erste Gratulantin. Sie selber ist die erste Frau bei einer Kammer im Präsidentenamt, was ein Ehrenamt ist, bundesweit. Nun konnte sie in ihrer zweiten Amtszeit einen weiteren historischen Rekord knacken. Erstmals wird die Landwirtschaftskammer auch hauptamtlich von einer Frau geführt. Sie sagte: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und werde Ihnen, liebe Frau Wetekam, meine volle Unterstützung zusichern! Gemeinsam wollen wir die Landwirtschaftskammer im Sinne unserer Kernaufgaben zukunftssicher für die Betriebe weiter aufstellen. Die Herausforderungen in der Landwirtschaft, Forst, Fischerei und dem Gartenbau sind groß – da braucht es eine starke Kammer.“

Auch Werner Schwarz, Minister für Landwirtschaft, Ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein (MLLEV) gratulierte mit den Worten: „Mit Frau Wetekam gewinnt die Landwirtschaftskammer eine fachlich versierte und thematisch breit aufgestellte neue Geschäftsführung. Für ihr neues Amt wünsche ich ihr einen guten Start in Schleswig-Holstein und viel Erfolg bei allen Vorhaben und Ideen. Ich freue mich auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit wie bisher. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein leistet für die Grünen Berufe im Land wertvolle Arbeit. Sie ist wie ein Katalysator beim Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen der modernen Landnutzung in die Praxis.“

Dr. Klaus Drescher, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer, gratulierte seiner Nachfolgerin ebenso herzlich: „Meine Nachfolgerin bekommt eine finanziell sehr gut aufgestellte Landwirtschaftskammer – nichtsdestotrotz, wird es weiter große Herausforderungen geben. Besonderer Fokus wird in der Zukunft aus meiner Sicht auf die strategische Ausrichtung der Aufgaben der LKSH gelegt werden, um die Praxis auch weiterhin fachlich zukunftsweisend bestmöglich beraten zu können. Für diese wichtige Aufgabe, wünsche ich Ihnen, liebe Frau Wetekam, alles Gute!“

In ihrem Bericht über die Landwirtschaftskammer ging die Kammerpräsidentin auf wesentliche Eckpunkte in den Entwicklungen der Landwirtschaftskammer ein, die zukunftsweisend sind. Ute Volquardsen nannte beispielsweise:

  • die umfangreichen Stallbaumaßnahmen im Schweinebereich
  • den aktiven Wissenstransfer über die Sozialen Medien mit zwei neuen Fachkanälen auf Instagram
  • sowie stellvertretend für andere Projekte – das europäisches Innovationsprojekt „Flugsaat“, wo mit einer Großdrohne die Ausbringung von Zwischenfruchtsaat unter Federführung der Landwirtschaftskammer erprobt wird.
  • Außerdem nannte sie das 60. Jubiläum des Gütezeichens Schleswig-Holstein der Landwirtschaftskammer – das älteste Gütezeichen Deutschlands, welches in diesem Jahr gefeiert wird.
  • Aktuell blickt die Landwirtschaftskammer auf sehr geordnete Finanzen, betonte Ute Volquardsen abschließend

Neubau des Kuhstalls in Futterkamp
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der LKSH erfüllt eine zentrale Funktion in der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung sowie in der praxisnahen Versuchstätigkeit. Jetzt ist ein Neubau erforderlich, um den Betrieb zukunftssicher aufzustellen und den gestiegenen Anforderungen an Tierhaltung, Ausbildung und Versuchsdurchführung gerecht zu werden. Der geplante Neubau wird:

  • den künftigen Standards für Tierwohl entsprechen (Haltungsform 3),
  • digitale und automatisierte Technik integrieren, um innovative Betriebsweisen zu erproben und
  • zukunftsweisende Erprobungen und Versuche in der Milchkuhfütterung und -haltung ermöglichen.

Die Hauptversammlung beschließt:
Der Neubau des Kuhstalls wird – unter Vorbehalt der finanziellen und konzeptionellen Zustimmung des Fachausschusses für ökologische und konventionelle Tierhaltung und Futterbau – genehmigt. Hierfür werden Eigenmittel der Landwirtschaftskammer in Höhe von rund 5,9 Mio. Euro netto freigegeben. Das Hauptamt wird angewiesen, die Fördermöglichkeiten weiter intensiv zu prüfen.

Die nächste Kammerhauptversammlung findet, wie üblich im Dezember statt mit Jahresabschluss und Wirtschaftsplan.

Hintergrund: Wie ist die Lage der Betriebe in der Landwirtschaft aktuell?
Jetzt Mitte Juni steht die Getreide- und Rapsernte bevor. Ein sehr trockenes, Frühjahr war diesmal zu verzeichnen. Ende Mai setzten jedoch wieder Niederschläge ein und verbesserten die Wachstumsbedingungen. Die Milchpreise sind gesunken und Schweine-, Schlachtrinder- und Lämmermarkt sind eher knapp versorgt, was für stabile Schlachtviehpreise sorgt. Langanhaltende Wetterphasen mit Wetterextremereignissen sowie eine unberechenbare Zollpolitik, Kampf um Ressourcen und Kriege und schwer kalkulierbare Preisschwankungen sorgen für Unsicherheiten, die auch die Landwirtschaft betreffen. Der Blick auf das Risikomanagement ist wichtiger geworden. Auf diese Situation passt die Landwirtschaftskammer ihr Kerngeschäft der Aus- und Weiterbildung, Beratung mit einem zukunftsfähigen Lehr- und Versuchswesen, Wissenstransfer in die Praxis und einer modernen Öffentlichkeitsarbeit kontinuierlich an, um die Praxis auch weiterhin fachlich zukunftsweitreichend bestmöglich beraten zu können. Eine fortschrittlich gut aufgestellte, starke Beratungsorganisation wie die Landwirtschaftskammer wird mehr denn je gebraucht.

Hintergrund: Organe der Landwirtschaftskammer
Die Organe der Landwirtschaftskammer sind die Hauptversammlung, der Vorstand, Präsident/in und Geschäftsführer/in. Die Arbeit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein wird vom Ehrenamt gelenkt. Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten/in, einem Vizepräsidenten/in als Vertreter der Arbeitgeber und einem Vizepräsidenten/in als Vertreter der Arbeitnehmer/innen. Höchstes Beschlussorgan der Landwirtschaftskammer ist die Hauptversammlung. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist als landwirtschaftliche Selbstverwaltung ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen für die Land- und Forstwirtschaft, den Gartenbau, die Fischerei und den ländlichen Raum. Selbstverwaltung bedeutet, dass der Berufsstand eigenverantwortlich die Geschicke und Angelegenheiten seiner Landwirtschaftskammer (Hauptversammlung, Vorstand, Fachausschüsse, Repräsentanten) regelt.

Interview mit Stephanie Wetekam
 
Verantwortlich für diesen Pressetext: Daniela Rixen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31-94 53-109, drixen@lksh.de