Es gibt vom 4. bis zum 7. September zahlreiche Einblicke in die Arbeit der LKSH. Es werden in der Kammerhalle wieder das Deula-Café und der Miniaturbauernhof aufgebaut und die zentrale Probenaufbereitung ist geöffnet. Außerdem gibt es Informationsstände und Mitmachstände vom Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft in Malente, vom Gütezeichen, vom Projekt EIP-Pferd, dem Netzwerk Fokus Tierwohl, vom Schulklassenprojekt und von einer unserer Kernaufgaben, der Ausbildung.
Immer bessere Versuchsergebnisse
Nur wenige Meter von der Kammerhalle entfernt befindet sich die zentrale Probenaufbereitung der LKSH in der grünen Halle am Vorführring. Die Kollegen aus dem Pflanzenbau werden saisonbedingt auch während der Messe dort im Einsatz sein und Einblicke geben. Nach der Ertragserfassung durch die Parzellenmähdrescher werden die Proben noch auf den Mähdreschern verpackt, die Tüten mit Barcodes versehen und stehen spätestens am Folgetag in Rendsburg zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Die Landwirte haben so die Ernteergebnisse schnell. Außerdem ist das Verfahren seit einigen Jahren genauer, denn in jeder Tüte steckt eine Probe von jeweils einer Versuchsparzelle, sodass die folgenden Analysen nicht anhand von Mischproben erfolgen. Die größere Menge an generierten Daten auf Parzellenbasis lässt eine bessere statistische Auswertung zu. Die Besucher und Besucherinnen können während der Norla sehen, wie mit den Proben verfahren wird. Zunächst kommen diese in die Probenreinigung, um Staub, Spreu, Schmutz und so weiter von der marktfähigen Ware zu trennen. Bereits in diesem Schritt erfolgt die vollautomatische Erfassung der Gewichte der einzelnen Fraktionen, sodass die gereinigte Ernteprobe mit dem Nettogewicht marktfähiger Ware übrigbleibt. Diese Probe durchläuft dann die weiteren Unter-suchungsschritte. Nach der Reinigung erfolgt die Erfassung des Tausendkorngewichtes, der Kornfeuchtigkeit und weiterer Qualitätsparameter wie Hektolitergewicht oder Rohprotein, die Datenerfassung und -übertragung erfolgt digital auf die zentrale Versuchsdatenbank zur weiteren Verrechnung der Versuche. Die Werte werden alle mittels digitaler Datenerfassung über den Bar-Code den entsprechenden Versuchsparzellen auf der zentralen Datenbank zugeordnet. Auf diesem Weg wird es möglich, dass die vollständigen Ernteparameter spätestens 48 Stunden nach dem Parzellendrusch auswertbar vorliegen. Sie können so schnell unter lksh.de oder im Bauernblatt veröffentlicht werden.
Überbetriebliche Ausbildung im LVZM
Das Lehr- und Versuchszentrum Malente(LVZM) ist eines von sechs Milchwirtschaftlichen Lehrzentren bundesweit. Es ist überbetriebliche Ausbildungsstätte für die Ausbildungsberufe Milchtechnologinnen/Milchtechnologen und Milchwirtschaftliche Laborantinnen/Laboranten. Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre (zwei Jahre mit Hochschulreife). Der Unterricht in Malente wird in sieben Blöcken à fünf bis sechs Wochen durchgeführt. Die überbetriebliche Ausbildung (ÜA) der Milchtechnologen umfasst zehn Wochen. Ziel der überbetrieblichen Ausbildung ist es, die Inhalte der betrieblichen Ausbildung zu vertiefen und ergänzen-de Kenntnisse zu vermitteln, insbesondere in Bereichen, die in hoch spezialisierten Milchverarbeitungsbetrieben nicht vollständig abgedeckt werden können. Schulträger ist die Landwirtschaftskammer SH, zuständige Stelle ist das LVZM Malente.
Durch die räumliche Anbindung der Landesberufsschule in unserem Bundesland ist eine opti-male „Verzahnung" der praktischen und theoretischen Ausbildung gewährleistet.
Es gibt in Schleswig-Holstein und Hamburg 21 Molkereien als zugelassene Ausbildungsbetriebe. Daneben gibt es zwei weitere Betriebe beziehungsweise Institute, die ausschließlich Milchwirtschaftliche Laboranten / -innen ausbilden. Bundesweit gibt es 158 Milchwirtschaftliche Betriebsstätten mit 40.327 Mitarbeitern. Bei der Norla gibt die Einrichtung viele spannende Einblicke in die Welt der Milchverarbeitung und in die Milchanalytik - praxisnah, informativ und lecker!
Ausbildung heute - Erfolg morgen
Die Wahl eines Berufs, der den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, ist eine der wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft. Themen wie Klimawandel, Natur, Umwelt, Tierhaltung, moderne Technik, Betriebswirtschaft oder Digitalisierung wecken Interesse und eröffnen spannende Berufsfelder. In den Bereichen der Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Pferdewirtschaft, Molkereiwirtschaft, Agrartechnik, Fisch- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau gibt es vielfältige Perspektiven und vielversprechende Zukunftsaussichten. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften wächst stetig und die Chancen sind groß! Und so stellt die Kammer auf der Norla 2025 wieder den LK-Berufsinformationsstand vor. Hier können sich Interessierte über zwölf spannende Ausbildungsberufe informieren. Der Messestand in der Kammerhalle bietet eine gute Gelegenheit, sich inspirieren zu lassen und mehr über die vielfältigen Möglichkeiten in der grünen Branche zu erfahren. Es lohnt sich, vorbeizuschauen.
60 Jahre beste Qualität aus SH
Seit 1965 steht das Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ für heimische Lebensmittel in bester Qualität. Als erstes Bundesland hat Schleswig-Holstein seinerzeit ein regionales Qualitätszeichen geschaffen und damit den Vermarktungs-wert heimischer Produkte mit hohem Genussfaktor früh erkannt. Auf der Norla blicken wir zurück auf 60 Jahre Food- und Agrarmarketing in Schleswig-Holstein und wir blicken voraus auf das nächste Jahrzehnt.
EIP-Projekt „Tiergerechtheit Pferd“
Wie lässt sich die Tiergerechtheit in der Pferdehaltung objektiv erfassen und verbessern? Dieser Frage widmet sich das EIP-Projekt „Tiergerechtheit Pferd“. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Erprobung einer digitalen Checkliste zur Beurteilung der auf pferdehaltenden Betrieben. Sie bietet Pferdehaltern eine praxisnahe und alltagstaugliche Unterstützung bei der Eigenkontrolle ihres Betriebs. Die Checkliste basiert auf wissenschaftlich fundierten Indikatoren und berücksichtigt unterschiedliche Haltungsformen sowie Betriebsschwerpunkte. Sie hilft dabei, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen, Risiken zu minimieren und das Wohlbefinden der Pferde gezielt zu fördern. Das Projekt vereint Wissenschaft und Praxis: Fünf pferdehaltende Betriebe aus Norddeutschland begleiten die Entwicklung. Ziel ist ein bundesweit übertragbares, praxisnahes Werkzeug für eine zukunftsfähige und verantwortungs-volle Pferdehaltung. Interessierte können sich auf der Norla direkt in der Halle der Landwirtschaftskammer über das Projekt informieren. Auch das „Netzwerk Fokus Tierwohl wird sich dort vorstellen. Es ist ein bundesweites Projekt um den Wissenstransfer aus der Wissenschaft an tierbetreuende Personen zum Thema tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Nutztierhaltung mit verschiedenen Veranstaltungsformaten zu unterstützen.
Schulklassen auf dem Bauernhof
Das Projekt hat zum Ziel, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein qualifizierte Lerneinheiten am außerschulischen Lernort Bauernhof zu ermöglichen. Neugier, Forschergeist, Kombinieren, Kreativität und Mitanpacken sind beim Erledigen der Aufgaben auf dem Hof gefragt. Auf dem Internetportal www.lernendurcherleben.de sind alle Höfe gelistet, die im Rahmen des Projektes Schulklassen empfangen. Am Stand des Projektes „Schulklassen auf dem Bauernhof“ gibt es Fotos vom Leben auf dem Land zu sehen. Fantasie ist gefragt. Je-de Familie, die sich zu den Motiven eine Geschichte ausdenkt und erzählt, bekommt eine Überraschung.
Lernen und erleben
Die Kammertochter Deula präsentiert ich dieses Jahr erstmals nicht im alten Gebäude auf dem Messegelände, sondern in einem großen Zelt direkt vor dem Haupteingang der Kammerhalle. Dort gibt es Informationen über:
• Fahrschulausbildung aller Klassen
• Aus- und Weiterbildung für Fahrlehrer
• Kraftfahrerweiterbildung
• Weiterbildung in den Bereichen Gartenbau-, Forst- u. Umwelttechnik
• Weiterbildung im Bereich Kommunaltechnik
• Aus- und Weiterbildung für den Bereich Lager und Logistik
• Weiterbildung in den Bereichen Landwirtschaft und Agrartechnik
• Meisterprüfung und Betriebswirtschaft
• Weiterbildung für den Bereich Schweißen
• Diverse Fördermöglichkeiten
Verantwortlich für diesen Pressetext, Isa-Maria Kuhn, Pressesprecherin Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, E-Mail ikuhn@lksh.de, Tel. 04331 9453111