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Statistikamt Nord zur Ernte: guter Winterweizenertrag, weniger Raps erwartet

Nach der ersten Schätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 2,6 Mio. Tonnen (t) erwartet, damit läge die Erntemenge 9 % über der des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Die Wintergerste ist weitgehend gedroschen, nun folgen Weizen und Raps. Foto: Achim Seidel

Allein 1,4 Mio. t oder 55 % der gesamten Getreideerntemenge werden voraussichtlich auf die flächenstärkste Getreideart Winterweizen entfallen. Der erwartete Hektarertrag von 92 dt/ha erreicht den guten Vorjahreswert und überschreitet den 6-jährigen Durchschnittswert (90 dt/ha) um drei %, so die Prognose.

Da die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist (plus 15 %), nimmt die geschätzte Erntemenge an Winterweizen um voraussichtlich 180 000 t (plus 15 %) im Vergleich zum Vorjahr zu.

Die Zunahme der Aussaatfläche der Wintergerste führt zu einem Zuwachs bei der Erntemenge auf 610 700 t. Nach der Prognose würde sich ein Hektarertrag von 89 dt ergeben, das wären 4 % über dem Mittel der letzten sechs Jahre, jedoch 3 % unter dem Vorjahreswert von 92 dt/ha.

Roggen und Wintermenggetreide wurden auf einer Fläche von 36 900 ha angebaut, die Erntemenge wird voraussichtlich bei 280 600 t und damit 37 % über der des vergangenen Jahres liegen. Der Hektarertrag wird auf 76 dt geschätzt und läge damit 6 % über dem Niveau des Vorjahres (72 dt/ha). Die Erntemenge von Triticale wird – bei einer um ein Viertel ausgedehnten Anbaufläche und einem guten Hektarertrag von knapp 85 dt – voraussichtlich 70 500 t betragen.

Mehr Hafer wird erwartet

Die Anbaufläche von Sommergetreide verringerte sich stark. Aufgrund der erwarteten Hektarerträge kann beim Sommergetreide mit einer Erntemenge von 210 100 t gerechnet werden. Innerhalb der Sommergetreidearten hat der Hafer eine Sonderrolle. Der Anbauumfang von Hafer nahm um 13 % zu. Mit dem zu erwartenden Hektarertrag von 67 dt würde die Erntemenge von 127 500 t den Vorjahreswert um 19 % übertreffen.

Die Winterrapsfläche ist auf 62 000 ha gesunken und liefert voraussichtlich eine Erntemenge von 253 900 t, das wären 7 % weniger als im Vorjahr. Der durchschnittliche Hektarertrag wird momentan auf 41 dt/ha prognostiziert und würde damit den Vorjahreswert erreichen.

Landwirtschaftliche Bodennutzung

Silomais und Winterweizen sind weiterhin dominierend, Hafer zunehmend beliebter. In Schleswig-Holstein sind im Jahr 2021 nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung auf rund 657 100 Hektar (ha) Ackerfrüchte angebaut worden. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr besseren Aussaatbedingungen im Herbst 2020 nahmen die Flächen mit Wintergetreide wieder deutlich zu. So stieg die Winterweizenfläche mit aktuell 156 600 ha um knapp 15 % an, die Wintergerste wurde auf 68 600 ha (plus knapp vier Prozent) angebaut. Der Anbau von Winterroggen und Wintermenggetreide nahm um 29 % auf aktuell rund 36 900 ha zu. Die Anbaufläche von Triticale stieg um 24 % auf 8 300 ha.

Die witterungsbedingte verstärkte Aussaat an Winterkulturen ging hauptsächlich zulasten des Anbaus von Sommerweizen und Sommergerste. Ihre Flächen halbierten sich im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 4 700 ha beziehungsweise 8 000 ha. Der Hafer, ebenfalls ein Sommergetreide, erfreut sich hingegen steigender Marktnachfrage, seine Anbauflächen wurden nochmals um gut 13 % auf 19 000 ha ausgeweitet.

Der Anbau von anderen, im Frühjahr auszubringenden Kulturen wurde nur leicht eingeschränkt; Der Silomais ging um rund 5 % zurück und ist mit 177 700 ha weiterhin die dominierende Ackerkultur in Schleswig-Holstein.

Hülsenfrüchte zum Drusch, wie zum Beispiel Ackerbohnen wurden auf insgesamt 12 100 ha ausgesät, gut 4 % weniger als im Vorjahr.

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