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Start des Landschaftslabors EiLT in Trenthorst

Das Thünen-Institut verfügt ab sofort über ein eigenes Landschaftslabor mit zunächst neun Experimentierfeldern. Am Standort Trenthorst (Schleswig-Holstein) werden auf 600 Hektar Fläche Modelle für die Landnutzung der Zukunft entwickelt, erforscht und erprobt. Dabei wollen die Forschenden gezielt hergebrachte Landnutzungformen und Systemgrenzen überwinden.

Grünland

Die Wissenschaftler*innen entwickeln Strategien, um Grünland zukünftig vielfältiger zu nutzen. Foto: Nadine Zirbes, Thünen-Institut

Mit EiLT, dem Experimentellen interdisziplinären Landschaftslabor am Thünen-Institut, geht das Bundesforschungsinstitut einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft: Auf 600 Hektar Land erdenken, erforschen und erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Agrar-, Forst- und Fischereiökologie, Sozioökonomie und Agrartechnik neuartige Landnutzungssysteme. Bewusst und gezielt werden dabei hergebrachte Landnutzungsformen und Systemgrenzen überwunden, die Dimensionen Mensch – Natur – Technik stets zusammenhängend betrachtet. Rinderhaltung verschmilzt mit Waldforschung, Fischteiche integrieren sich in den Ackerbau, Hecken treffen auf künstliche Intelligenz. 

EiLT ist nicht nur die Kurzform des wissenschaftlichen Projektnamens „Experimentelles interdisziplinäres Landschaftslabor am Thünen-Institut zur Forschung, Entwicklung, Erprobung und Demonstration von Landnutzungssystemen der Zukunft“. EiLT heißt auch: Wir leben in einer Zeit, in der uns die Zeit davonläuft. Schon in wenigen Jahren werden die Forst-, Agrar- und Ernährungssysteme nicht zuletzt klimawandelbedingt anders aussehen müssen als die heutigen. „Aus der Wissenschaft heraus wollen wir Impulse für diesen Wandel geben. Wir wollen dabei noch ungenutzte Potenziale und Synergien für die Produktion von Nahrungsmitteln, Holz und Energie, für den Klimaschutz und den Naturschutz heben. Dabei stellen wir uns die zentrale Frage, wie wir Klima, Umwelt und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen“, sagt Thünen-Präsidentin Prof. Dr. Birgit Kleinschmit anlässlich des offiziellen Startes. „Die Konzepte dafür sind in den Köpfen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entstanden. Nun erforschen und demonstrieren wir, ob die Praxis hält, was die Theorie erwartet“, so die Präsidentin. EiLT ist auf Langfristigkeit angelegt und bildet eine neue Forschungsinfrastruktur des Thünen-Instituts, die künftig von inter- und transdisziplinären Kooperationen getragen wird.

In allen Experimentierfeldern stehen die nachhaltige Nutzung knapper Ressourcen und Synergieeffekte im Mittelpunkt. Birgit Kleinschmit: „Die Ergebnisse sind so offen wie die Zukunft, aber wir wollen mit unseren Experimenten Grundlagen für die Gestaltung dieser Zukunft liefern.“