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Forstliche Saatguterhebung 2024/25: Hohe Schwankungen zwischen den Baumarten

Die Erntestatistik für forstliches Saatgut der BLE zeigt für das Baumschuljahr 2024/25: Sowohl bei den Haupt- als auch bei den Mischbaumarten schwanken die Erntemengen erheblich. Von Rekordmengen bezogen auf den 10-Jahresrhythmus bis hin zu Nullernten ist alles vertreten.

Buchenkeimlinge

Buchenkeimlinge. Foto: BLE

Das jeweils beste Ernteergebnis der letzten 10 Jahre wurde bei den Mischbaumarten Schwarzerle (812 kg), Sandbirke (1.181 kg), Moorbirke (371 kg), und bei der Hauptbaumart Stieleiche (701.000 kg) erzielt. Die Traubeneiche (244.000 kg) und die Esskastanie (45.000 kg) erreichten jeweils ihr zweitbestes 10-Jahresergebnis.

Durchschnittliche Erntemengen wurden bei den Baumarten Roteiche (120.749 kg), Rotbuche (70.410 kg), Europäische Lärche (1.001 kg), Japanische Lärche (156 kg), Gemeine Fichte (947 kg) und Vogelkirsche (6.044 kg) erreicht. Die restlichen Baumarten erzielten überwiegend unterdurchschnittliche Erntemengen.

Bei der Hainbuche gab es im letzten Jahr überhaupt keine Ernten nachdem im Jahr zuvor das Rekordergebnis von 22.000 kg erzielt wurde. Ebenfalls keine Ernten wurden erneut bei der Esche wegen des Eschentriebsterbens durchgeführt.

Erntestatistik Forstsaatgut: Hintergrund 

Die Erntestatistik für forstliches Saatgut zeigt, wie viel herkunftssicheres, genetisch angepasstes und hochwertiges Forstsaatgut aus zugelassenen Beständen für Baumschulen zur Verfügung steht, um Forstpflanzen anzuziehen. In Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen, verfügbaren Anzuchtflächen in Baumschulen oder der Nachfrage von Waldbesitzenden stellt dieses Saatgut in zwei bis drei Jahren die Basis für die Wiederaufforstung geschädigter Wälder und den Waldumbau hin zu Mischwäldern.

Die BLE führt jährlich eine Erhebung zur Versorgungssituation mit forstlichem Vermehrungsgut im Bundesgebiet durch. Die Daten der Ernteerhebung mit erweiterter Such-, Sortier- und Filterfunktion sind auf der BLE-Internetseite zu forstgenetischen Ressourcen zu finden: https://fgrdeu.genres.de/erntehandel.

Im Vorfeld jeder Forstsaatguternte steht die Auswahl und Zulassung von qualitativ hochwertigem, anpassungsfähigem und gesundem Ausgangsmaterial (Erntebestände, Samenplantagen, Klone etc.), weil nur davon nach dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) Saatgut geerntet werden darf. Diese Register für zugelassenes Ausgansmaterial werden von den Bundesländern geführt. Die BLE erstellt eine jährliche Zusammenfassung der Register der Länder und veröffentlicht diese unter: https://fgrdeu.genres.de/zulassungsregister

Entwicklung Erntebestände Forstsaatgut 

Um auch die zeitliche Entwicklung der Anzahl und Flächen des zugelassenen Ausgangsmaterials abzubilden, wurden die Daten von 2005-2023 ausgewertet.

Für die Entwicklung der Gesamtfläche aller Baumarten konnten sogar Daten seit 1986 ausgewertet werden. Hier zeigt die zeitliche Entwicklung zunächst einen Anstieg der Flächen von ca. 130.000 ha im Jahr 1986 auf ca. 210.000 ha im Jahr 1995 und dann einen kontinuierlichen Abfall bis zum Jahr 2023 auf ca. 100.000 ha.

Die Anzahl der Erntebestände in der Kategorie Ausgewählt im Zeitraum 2005-2023 verringerte sich von ca. 27.000 auf knapp unter 15.000. Den stärksten Rückgang verzeichneten dabei die Hauptbaumarten Rotbuche, Stiel- und Taubeneiche, Fichte sowie die Gemeine Esche.

Eine erfreuliche Entwicklung zeichnet sich jedoch in den höherwertigen Kategorien Qualifiziert" und Geprüft ab. Hier haben im gleichen Zeitraum sowohl die Anzahl als auch die Flächen der zugelassenen Ernteeinheiten zugenommen.

Mehr Infos zum Thema Forst auch auf unserer Webseite: Forst (lksh.de)