Im Rahmen der 4. Sitzung der 15. Wahlperiode der Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein berichtete Präsidentin Ute Volquardsen am 4. Dezember unter Tagesordnungspunkt sechs über die Arbeit und Perspektiven der Landwirtschaftskammer.
„Sehr geehrte Deputierte, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor nicht allzu langer Zeit, genauer gesagt im Juni dieses Jahres, haben wir die letzte Kammerhauptversammlung abgehalten.
Zwei Tagesordnungspunkte haben die Hauptversammlung dominiert: erstens die Wahl von Frau Wetekam als neue Geschäftsführerin und zweitens der Beschluss für den Bau des neuen Kuhstalls in Futterkamp.
Darüber hinaus habe ich Ihnen die neuesten Entwicklungen innerhalb der Kammer präsentiert. Da seitdem nicht so sehr viel Zeit ins Land gegangen ist, halte ich meinen Part innerhalb des Tagesordnungspunktes ein wenig kürzer als sonst. Herr Dr. Drescher wird im Anschluss noch ein wenig detaillierter auf die wirtschaftliche Situation der Kammer eingehen, auch wenn ein paar Punkte im weiteren Verlauf der Versammlung nochmals in Kurzform zur Sprache kommen.
Nun einige Neuigkeiten aus der Kammerarbeit:
Der Fachausschuss für ökologische und konventionelle Tierhaltung und Futterbau hat in den vergangenen Monaten mehrmals getagt und sich mit dem Thema ‚Neubau Kuhstall‘ beschäftigt. Es wurden hier und da Änderungen am Bauplan vorgenommen, zum Beispiel die Dachneigung, Sandwichplatten, außenanliegender Laufhof und vieles mehr. Es wurde auch erreicht, dass das Investitionsvolumen deutlich gesenkt werden konnte. Der Fachausschuss hat dann in seiner letzten Sitzung dem neuen Entwurf einstimmig zugestimmt.
Sie erinnern sich noch, dass wir auch in der Planung sind, eine neue Multifunktionshalle am Standort Segeberg für die überbetriebliche Ausbildung zu errichten, mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung des SHIBB (50 %). Hier geht es auch vorwärts, aber sehr langsam. Das SHIBB hat mehr oder weniger akzeptiert, dass die Baukosten reell geschätzt wurden und dass akzeptiert wird, dass die Halle auf fremden Grund und Boden (Deula) gebaut werden kann. Somit muss die Kammer das Grundstück nicht von der Deula zurückkaufen, und das bedeutet nochmals einen gewissen finanziellen Spielraum, sollten die Baukosten oberhalb der ursprünglichen Schätzungen liegen. Und wenn wir nun schon mal beim Bauen sind: Das Internat in Futterkamp hat ein neues Dach bekommen, weitere Internatszimmer sind renoviert worden, und die viel zitierte Trennwand im Gartenbauzentrum ist neu installiert worden, somit steht wieder ein großer Raum zur Verfügung.
Wir haben im Oktober die neuen Schweineställe in Futterkamp eingeweiht. Die Einweihung stieß auf ein breites öffentliches Interesse, und auch im Vorwege sind schon viele Besucher nach Futterkamp gekommen und haben sich die Ställe angeschaut. Darüber hinaus ist das automatische Melken in Futterkamp angelaufen. Die Umstellung war überraschend unproblematisch, sicher hatten die Mitarbeiter erst einmal mehr zu tun, aber keine der Kühe musste aussortiert werden, und die Milchleistung hat sich jetzt schon erhöht. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Herrn Huck und sein Team.
Die Biogasanlage in Futterkamp ist nun endlich fertiggestellt worden und versorgt Futterkamp und angrenzende Häuser mit Wärme. Die Fertigstellung hat sich hingezogen, aber damit sind zwei wesentliche Baustellen nun auch abgeschlossen. In dem Zuge hat es auch einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben. Herr Stubbe hat Herrn Dr. Drescher beerbt und ist seit dem 1. November dieses Jahres Geschäftsführer der Biogas LK Futterkamp GmbH.
Es sind verschiedenste Projekte wiederum von der Kammer angeschoben worden, und einige bestehende sind verlängert worden, zum Beispiel RindforNet_SH, welches in der Abteilung 2 angesiedelt ist. Das zeigt, dass die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ein gesuchter und verlässlicher Partner ist.
EIP-Projekte, unter anderem Flugsaat mit der Drohne, Green Care als Zukunftsprojekt – wir haben uns für einen Förderpreis beworben und sind nominiert. Dieses Projekt haben wir im Landeshaus vorgestellt.
In der Vergangenheit gab es hier und da einmal Schwierigkeiten bei der Bestellung der Versuchsfelder. Ich kann Ihnen aber heute mitteilen, dass die Bestellung reibungslos vonstatten-gegangen ist und wir bis dato keine Ausfälle zu beklagen haben. Darauf wird zukünftig viel Wert gelegt.
Der Ruheforst erfreut sich großer Beliebtheit. Wir sind in angrenzenden Bundesländern mittlerweile tätig. Dafür werden wir eine neue Gesellschaft gründen, die wir im Januar nächsten Jahres etablieren möchten. An der Ausgestaltung wird noch gearbeitet, daher kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr berichten.
Wir haben 60 Jahre Gütezeichen gefeiert, viele verschiedene Pressetermine mit großem Interesse der Medien durchgeführt, und die sozialen Medien nehmen richtig Fahrt auf – mit zwei weiteren Kanälen: Futterkamp.lksh und Felderkiek.lksh
Drei große Veranstaltungen in Futterkamp, die Punschwoche, eine erfolgreiche Norla sowie die Einweihung des Schulungsgebäudes der Deula runden das Jahr ab. Der Arbeitsmarkt hat sich mittlerweile auch ein Stück weit gedreht. Meistens bekommen wir viele gute Bewerbungen auf unsere ausgeschriebenen Stellen, über alle Abteilungen hinweg.
Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Besetzung der Abteilungsleitung ‚Pflanzenbau und Pflanzenschutz‘. Gleich im neuen Jahr wird an einer Lösung gearbeitet.
Und noch mehr Entbürokratisierung in der Landwirtschaftskammer: Wie können Abläufe verschlankt werden, welche Hemmnisse abgebaut werden? Wir benötigen unsere Kapazitäten für unsere Aufgaben! Wie können wir Digitalisierung besser nutzen? Haben alleine reicht nicht. Wie können wir KI zielgerichtet einsetzen? Welche Plattformen brauchen wir intern und extern?
Herr Dr. Drescher, vielen Dank, dass Sie uns nun ein paar Erklärungen zur wirtschaftlichen Situation der Kammer liefern und uns einige Informationen zur Kammerumlage präsentieren.“
Hinweis: Bei dem vorstehenden Text handelt es sich um das Redemanuskript. Es gilt das gesprochene Wort.
