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Entscheidungshilfe im Pflanzenschutz in ISIP: Infektionsgefahr der Blattkrankheiten im Getreide

Die aktuelle Entwicklung der Getreidebestände und der Ausgangsbefall der verschiedenen Getreidekrankheiten stellt sich je nach Aussaattermin, Kulturart und Sorten in Schleswig-Holstein aktuell sehr unterschiedlich dar.

Ein Winterweizenbestand am 21.03.2024 Foto: Susanne Hagen

Grafik: Darstellung Infektionsgefahr in ISIP Quelle: isip.de

Für einen Überblick über mögliche Infektionsgefahren zu Krankheiten im Getreide während der Frühjahrssaison steht auf isip.de  eine Entscheidungshilfe „Infektionsgefahr“ kostenlos zur Verfügung. Sie unterstützt den Anwender die bei der Einschätzung des möglichen Infektionsdrucks und verfolgt das Ziel, den zeitlichen Aufwand bei Bestandeskontrollen weitgehend zu minimieren. Infektionsbedingungen für die wichtigsten Blattkrankheiten in den Wintergetreidearten und in der Sommergerste für 23 Getreideblattkrankheiten können flächendeckend über alle Anbaugebiete simuliert werden. Die Infektionswahrscheinlichkeit ist als Interpretation der Witterungsbedingungen (Temperatur und Blattnässedauer) und deren Einfluss auf die Entwicklung einer Infektion zu verstehen. Die Prognoseergebnisse werden in drei Risikoklassen (grün, gelb, rot) ausgegeben. Zu beachten ist, dass gelbe und rote Punkte nicht immer einen Befall indizieren, sondern die mögliche Infektionsmöglichkeit anzeigen. Beispielsweise werden für den Schaderreger Septoria tritici oder Gelbrost häufig gute Infektionsbedingungen angezeigt (gelbe bzw. rote Punkte). Aufgrund von möglichem fehlenden infektiösen Materials (Inokulum) auf einem Schlag vor Ort wird kein Krankheitsauftreten festgestellt. Somit sind eigene Beobachtungen zum Ausgangsbefall unerlässlich. Die Sorte bzw. die Sortenanfälligkeit wird in dieser Entscheidungshilfe nicht berücksichtigt. Dazu muss dann zu anderen Krankheitsprognosemodellen zum Beispiel SEPTRI für Septoria tritici in ISIP gewechselt werden.

Bei allgemeinen Fragen zu Pflanzenschutz-Prognosemodellen wenden Sie sich gerne an: 

Susanne Hagen
Landwirtschaftskammer SH
shagen@lksh.de