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Eröffnung der Saison für Schafs- und Ziegenkäse 2024: Vielfältige handwerkliche Käsespezialitäten

Heute hat die Käsestraße Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer auf dem Milchschafhof Solterbeck in Owschlag die Saison für Ziegen- und Schafskäse eröffnet. Käserinnen und Käser aus ganz Schleswig-Holstein waren gekommen, um gemeinsam ihre Spezialitäten aus der Milch kleiner Wiederkäuer zu präsentieren. Im Winter sind die Ziegen und -schafe tragend und stehen trocken. Die erste Milch des neuen Jahres ist ausschließlich den Lämmern vorbehalten. Erst seit wenigen Wochen verarbeiten die Käserinnen und Käser wieder Ziegen- und Schafsmilch zu heimischen Käsespezialitäten. Jetzt gibt es die leckeren Produkte wieder.

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, eröffnete am 17. April gemeinsam mit der Käsestraße e. V. auf dem Schafkäsebetrieb von Malte Solterbeck (hier im Bild) die Saison für Schaf- und Ziegenkäse. Folgen Sie der Käsestraße auf der Spur des regionalen guten Geschmacks. Kaufen Sie regional! Und schmecken Sie die Vielfalt handwerklich erzeugter Käsesorten im Käseland Schleswig-Holstein. Foto: Sandra van Hoorn

Fotomontage: Landwirtschaftskammer

Jedes Jahr wird die Schafs- und Ziegenkäsesaison auf einem anderen Betrieb eröffnet. „In diesem Jahr sind wir auf einem besonders traditionsreichen Betrieb“, betonte Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer. „Bis ins Jahr 1599 reicht die Geschichtsschreibung der Familie Solterbeck hier in Owschlag zurück.“ In den vergangenen 425 Jahren hat sich viel getan auf dem kleinen Betrieb mitten in Schleswig-Holstein. Kaum ein Produktionszweig, den es hier noch nicht gegeben hat. Dabei folgten die Solterbecks in jeder Generation ihren eigenen Neigungen und Überzeugungen.

Was macht den Bio-Käsebetrieb Solterbeck aus?
Auf den kargen Geestböden bietet sich für viele Landwirte die Milchproduktion an. Und so wurde der Betrieb noch im letzten Jahrhundert mit Milchvieh bewirtschaftet. Nach dem Generationswechsel setzte der Vater des heutigen Betriebsleiters Malte Solterbeck allerdings auf die Erzeugung von Schweinen unter Neuland-Kriterien. Das bedeutete langsameres Wachstum, viel Auslauf und vor allem deutlich höhere Futterkosten. In der Konsequenz setzte die Familie bereits Ende der 1990er-Jahre auf eigene Verarbeitung und Direktvermarktung, um mit der größeren Wertschöpfung die besondere Produktion zu finanzieren.

Mit Einstieg von Malte Solterbeck in den Betrieb war die Zeit der Schweine vorbei und 50 Milchschafe hielten Einzug. Die Entscheidung für die Schafsmilchproduktion war auch Resultat der veränderten Verbrauchernachfrage. Damit der hohe Anteil eigener Verarbeitung an den Hoferzeugnissen erhalten bleiben konnte, bauten Vater und Sohn gemeinsam den Schweinestall um und errichteten Melkstand und Meierei. Der Betrieb wurde zeitgleich auf Bio-Produktion umgestellt, der Eintritt in den Bioland-Verband folgte.

Heute ist die Schafherde auf 150 Tiere gewachsen. Täglich werden etwa 200 Liter Schafsmilch gemolken und anschließend zu den verschiedensten Spezialitäten verarbeitet. Das Futter für die Tiere wird auf den betriebseigenen 50 Hektar erzeugt. In der Vermarktung setzen die Solterbecks auf eine gute Partnerschaft mit dem lokalen Lebensmitteleinzelhandel sowie mit regionalen Bio-Läden. Die weiteren Mengen werden über Fachhändler vertrieben.

Käsestraße Schleswig-Holstein

Die Herstellung von Käse hat im Norden eine lange Tradition. Bereits 1998 haben sich viele regionale Käsemanufakturen zusammengetan. Im Jahr 2000 schlossen sie sich dann in dem Verein „KäseStraße Schleswig-Holstein e. V.“ zusammen, um gemeinsam die schleswig-holsteinische Käsevielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die imaginäre KäsesStraße verbindet über 20 handwerkliche Käsereien im ganzen Land. Gut die Hälfte der Betriebe stellt Käse gemäß den Bio-Richtlinien her. Ziel ist es, die Käsekultur im Land zu stärken und gleichzeitig den regionalen Absatz zu fördern. Im Vordergrund stehen für die Mitglieder neben der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit damals wie heute Handwerkskunst, Verbundenheit zur Region und Liebe zu ihrem Tun. „Uns liegt die Kommunikation mit den Verbrauchern besonders am Herzen. Wir merken, dass das Interesse an handwerklich erzeugten Lebensmitteln stetig gestiegen ist. Viele Verbraucher suchen das Gespräch mit uns – und wir erklären gern, wie die Milch unserer Tiere zu Käse wird“, sagte Cindy Jahnke, 1. Vorsitzende des Vereins, anlässlich der Saisoneröffnung.

Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“

Bereits seit 1965 werden Produkte vom Qualitätsausschuss bei der Landwirtschaftskammer mit dem Gütezeichen Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Voraussetzung ist dabei neben der regionalen Herkunft stets eine einwandfreie Produkt- und Prozessqualität. Unabhängige Labore prüfen auch nach der Verleihung regelmäßig die Qualität der ausgezeichneten Produkte. „Hochwertige regionale Lebensmittel sind bei den Schleswig-Holsteinern und auch Touristen hoch im Ansehen bewertet. Mit dem Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ geben wir heimischen Produkten ein klares Erkennungsmerkmal für Verbraucherinnen und Verbraucher“, erklärte Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. Die Vorsitzende des Qualitätsausschusses betont: „Kleine handwerkliche Familienbetriebe haben nur dann eine Zukunft, wenn die ausgezeichneten Produkte nicht nur zu besonderen Gelegenheiten, sondern regelmäßig gekauft werden.

Produzenten vor Ort waren:

  • Milchschafhof Solterbeck (Bio-Schafskäse), 24811 Owschlag
  • Rohmilchkäserei Backensholz (Bio-Ziegenkäse), Oster-Ohrstedt
  • Familie Volquardsen (Bio-Schafskäse), 25882 Tetenbüll
  • Hof Ahmen, (Bio-Schafskäse) 24276 Kappeln
  • Meierhof Möllgaard (Schaf- und Ziegenkäse), 25551 Hohenlockstedt
  • Mobile Käserei Nordfriesland (Schaf- und Ziegenkäse), 25899 Niebüll
  • Jahnkes Hofladen (Ziegenmilchprodukte), 24966 Sörup

Ansprechpartnerin vor Ort: Sandra van Hoorn, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31-94 53-400, svanhoorn@lksh.de,
Verantwortlich für den Pressetext: Daniela Rixen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel. 04331/9453-109, drixen@lksh.de