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Bunt gegen das Grau des Alltags: Frühlingserwachen in Schleswig-Holsteins Gärtnereien

Hinter uns liegen dunkle Monate mit teilweise regnerischen und sehr windigen Tagen. Bei vielen von uns war auch das Gemüt angesichts der aktuellen Weltlage sicher manches Mal dunkel und schwer, sagte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Ute Volquardsen am Vormittag in Leck (NF) beim Fototermin zur Saisoneröffnung im Zierpflanzenbau. Aber in den Gärtnereien unseres Landes ist der Frühling schon deutlich sichtbar und breitet einen frischen Duft aus.

Helga, Erko und Nino Carstensen, Gärtnermeister Volker Friedrichsen vom Betrieb Carstensen Blumen- und Pflanzenwelt sowie Kammerpräsidentin Ute Volquardsen stellen einige der genannten Frühjahrsblumen vor. (v. li.) Foto: Isa-Maria Kuhn, LKSH

Frühlingserwachen im Gewächshaus. Unter dem Label "Im Norden gewachsen" werden Frühjahrsblumen erfasst, denen auf Basis des Gütezeichens der Landwirtschaftskammer eine besondere Pflanzenqualität bescheinigt wird, die im lokalen Anbau als gesichert und überprüft gilt. Foto: Ingken Wehrmeyer, LKSH

Viele freuen sich auf die Farbenpracht nach dem Winter. Und auch in der Gärtnerei Carstensen in Leck kann man sich dem Zauber dieser besonderen Jahreszeit nicht entziehen.

Fakten zum Gartenbau

Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein zählte in seiner aktuellen Erhebung 55 Gärtnereien, die auf 200.000 m² Zierpflanzen in Gewächshäusern anbauen. Im Frühjahr werden bei uns in Schleswig-Holstein 3,7 Mio. Stiefmütterchen und 1 knappe Mio. Primeln kultiviert, wie die Erhebung ausweist. In 18 Gärtnereien spielen im Frühjahr gut 100.000 Osterglocken-Töpfe eine größere Rolle und weitere blühende Zwiebelpflanzen (zum Beispiel Hyazinthen, Tulpen, Hippeastrum) in nicht genannter Stückzahl.

Präsidentin Ute Volquardsen freute sich über die Gärtnereien, die sich im Verein „Im Norden gewachsen“ zusammengefunden haben, um die regionale verbrauchernahe Produktion in unserem Land noch bekannter zu machen. Auf Basis des Gütezeichens der Landwirtschaftskammer wird eine besondere Pflanzenqualität im lokalem Anbau gesichert und überprüft. Unter diesem Label werden Frühjahrsblumen wie Viola, Primel, Frühlingsflirt-Kombinationen, Bellis, Vergissmeinnicht, Ranunkeln, Osterglocken und weitere Zwiebelblumen erfasst. Weitere Informationen sind auf der Seite https:/im-norden-gewachsen.de zu finden.

Für viele Gartenfreunde ist das Nahrungsangebot für Insekten ein zunehmend wichtiges Thema. Gänseblümchen (Bellis perennis) bieten schon im zeitigen Frühjahr nicht nur Bienen Pollen und Nektar. Schneeglöckchen, Krokus, Traubenhyazinthe, Winterling und viele weitere Zwiebelblumen sind ebenfalls für Insekten frühe Nahrungspflanzen. Etwas später folgt Gemswurz (Doronicum spec.), eine mehrjährige Staude, von der in der Gärtnerei in Leck erste blühende Exemplare zu sehen sind. Auch Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Goldlack (Erysimum cheiri) und Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) sind frühblühende Stauden mit Trachtwert. Bei den Gehölzen sind unter anderem Kornelkirsche, Haselnuss oder Weide zu nennen. Noch Bedeutung im ausgehenden Winter haben die Winterheide und die Christrose.

Aktuelle Trends

Gärtnermeister Volker Friedrichsen stellte einige der genannten Frühjahrsblumen vor. In Leck sind in den letzten Jahren insbesondere die Hornveilchen immer beliebter worden. Zum einen greifen sie mit ihren vielen kleinen Blüten den Trend zur Natürlichkeit auf. Und sie sind zum anderen auch sehr robust und ausdauernd, sodass sie bei ein wenig Pflege bis weit in den Sommer hinein blühen.

Trendforscher haben die Farbe Magenta als „Color of the Year 2023“ ausgerufen. In der Gärtnerei findet sie sich unter anderem in der Sorte „Deep Rose“ der Gänsekresse (Arabis) im Sortiment wieder und auch einige Blaukissen (Aubretia x cultorum) und Primeln nähern sich dieser Farbe an.

Pflegetipps

Frühlingsblumen sind pflegeleicht: Sie sollten nie ganz austrocknen, aber auch nicht andauernd im Wasser stehen. Dann blühen sie viele Wochen in großer Pracht. Alle vertragen einen leichten Frost, sodass sie ab sofort problemlos ins Freie gepflanzt werden können. Falls wider Erwarten noch einmal ein starker Kahlfrost über das Land zieht, freuen sie sich über ein dünnes Tuch oder Vlies als Schutzschicht vor austrocknenden Winden. Genauso wirkt aber auch eine dünne Schneeschicht, die den Pflanzen nicht schadet, sondern sie gegebenenfalls sogar schützt.

 


Betriebsspiegel der Gärtnerei Carstensen
Kirchhofstr. 27
25917 Leck


Betriebsgründung: 02.02.1904 (4. Generation)

1992 – neues Verkaufsgewächshaus

Fläche ca. 1 ha

ca. 2000 m² unter Glas

7 AK, davon 2 AK im Gartenbau

(2 Ganztags-Kräfte, 10 Halbtags-Kräfte, davon sind 3 in der Ausbildung [2 in der Floristik, 1 im Gartenbau])


Aufgabenbereiche Gartenbau:

68 % Produktion

10 % Friedhof Grabpflege

10 % Neuanlagen und Pflegearbeiten

5 % Lieferservice (auch Trauerfeiern)

5 % Verkaufsgestaltung

2 % Kundenberatung


Frühjahrskulturen:

28.500 Viola (21.000 Hornveilchen, 7.500 Stiefmütterchen)

2.000 Bellis

1.600 Primeln

1.300 Hyazinthen

1.500 Narzissen (davon 1.300 Tête à Tête)

2.300 Frühlingsflirt (davon 850 Armeria, 450 Hedera, 350 Erysimum)

1.400 frühblühende Stauden


­Absatzwege:

95 % direkt

5 % Friedhof/Anlagen


Verantwortlich für diesen Pressetext: Isa-Maria Kuhn, Pressesprecherin Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31-94 53 111, ikuhn@lksh.de­