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Neues Schuljahr mit Herausforderungen

Am kommenden Montag beginnt für 361.700 Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein das neue Schuljahr. Neben positiven Trends gibt es auch Herausforderungen.

Im kommenden Schulhalbjahr ist das Tragen einer Maske freiwillig. Foto: Pixabay

Mit „so viel Normalität wie irgend möglich“ soll laut Bildungsministerin Karin Prien der Schulalltag am Montag im echten Norden wieder starten. „Ich bin sehr froh, dass wir das Schuljahr in Präsenz beginnen können und dass wir in diesem Jahr auch wieder die Einschulungen in den Grundschulen und den weiterführenden Schulen miteinander feiern können.“ Zum Schuljahr 2022/23 werden 23.700 Kinder eingeschult.

Präsenz dank hoher Impfquote

Der Unterricht kann laut Prien vor allem aufgrund der hohen Impfquote bei Jugendlichen (88 Prozent) und der insgesamt entspannten Corona-Lage in Präsenz stattfinden. Es würden aber trotzdem weiter bestimmte Regeln zum Schutz aller in den Schulen gelten. Dazu gehören das richtige Lüften, der Schnupfenplan sowie Quarantäne-Regelungen für an COVID erkrankte Schülerinnen und Schüler. Das Tragen einer Maske werde freiwillig sein und sei das Mittel der Wahl, um sich selbst zu schützen oder eine Infektion von vulnerablen Menschen zu vermeiden. Mit Blick auf den Herbst und Winter könnten bestimmte Regelungen aber auch abgeändert werden, kündigte Prien an.

Aufholen von Lernrückständen wichtig

Eine durch die Corona-Pandemie entstandene Herausforderung sei zudem das Aufholen von Lernrückständen. Das Institur für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) stellt Schulen dazu eine Reihe von Unterstützungsinstrumenten zur Verfügung. Dazu gehört unter anderem eine Online-Testplattform für den 5. Jahrgang. Mit dem bis zum Ende des ersten Halbjahr 2022/23 fortgesetzten Programms „Aufholen nach Corona“ stehen zudem rund 20 Millionen Euro für zusätzliches Personal und für Lerncoaching zur Verfügung.

98,9 Prozent der Lehrkräftestellen besetzt

Eine weitere Herausforderung ist laut der Bildungsministerin die Sicherung der Unterrichtsversorgung. Hier gebe es für das neue Schuljahr allerdings gute Nachrichten: Es stehen insgesamt 19.564 Lehrkräftestellen zur Verfügung, 235 mehr als im Vorjahr. An den allgemeinbildenden Schulen sind aktuell 98,9 Prozent der Stellen besetzt, derzeit sind noch 211 Stellen offen. An den berufsbildenden Schulen sind sogar nur neun Stellen nicht besetzt. Auch die Verträge von 123 Lehrkräften aus der Ukraine konnten verlängert werden, sie unterstützen im "Deutsch als Fremdsprache" (kurz DaZ)-Bereich. Um die Unterrichtsversorgung auch in den kommenden Jahren zu gewähren, entwickelt die Landesregierung im Rahmen der „Allianz für Lehrkräftebildung“ Strategien um Nachwuchskräfte zu gewinnen.

Ukrainekrieg mit Auswirkungen

Auch der Ukrainekrieg wirkt sich auf das kommende Schuljahr aus. Neben den etwa 5.000 Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine, ist auch die Gasversorgung Thema an den Schulen. „Aktuell können wir nur begrenzt vorhersehen, in welchem Umfang es Engpässe geben wird“, sagte Prien. Schulen seien nach dem „Notfallplan Gas“ jedoch geschützte Kunden und würden mit Priorität versorgt. „Die Schulen bleiben offen und kein Kind wird frieren müssen.“ Es sei zudem ein Leitfaden zum Energiesparen an Schulen geplant.

Trotz der besonderen Zeiten für die Gesellschaft wolle das Land jetzt und in Zukunft gute Bildung ermöglichen. „Eine qualitativ gute Bildung, an der alle teilhaben können, ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Kinder und Jugendlichen die Herausforderungen der Zukunft meistern können“, schloss Prien.