Der Agrarökonom, Journalist und Rinderzüchter tritt die Nachfolge von Professor Edgar Schallenberger an, der das Amt seit 2014 innehatte. Die gesamte Wertschöpfungskette der Fleischproduktion steht immer mehr im Fokus der öffentlichen Debatte – und damit auch die Frage, unter welchen Bedingungen Nutztiere gehalten und geschlachtet werden sollen. Immer wieder kommt es zu gravierenden Regel- und Gesetzesverstößen – von Fehlern in der Haltung über gesetzeswidrige Ferkeltötungen bis hin zu Tierschutzmängeln im Schlachthof. Betroffene stehen oft unter einem enormen persönlichen Druck. Hinzu kommt die gesellschaftliche Debatte um die Akzeptanz der Landwirtschaft. „Wer sich in einer solchen Notlage befindet, braucht einen neutralen Ansprechpartner. Hier setzt das Amt der Vertrauensperson Tierschutz an“, so der Minister.
Dr. Scheper sieht in der ehrenamtlichen Tätigkeit eine gute Möglichkeit LandwirtInnen und Nutztieren gleichermaßen zu helfen: „Ich möchte für all diejenigen da sein, die sich in einer Sackgasse befinden und sich eingestehen, dass sie ihre Tiere nicht mehr tiergerecht versorgen können. Gerade hier gilt es, diskret und zügig Wege aus der Misere zu finden. Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung werde ich versuchen, ein guter Zuhörer und Ansprechpartner für alle Tierschutzbelange im Nutztierbereich zu sein. Zudem kann ich mich auf ein Netzwerk an kompetenten Akteuren aus dem landwirtschaftlichen Bereich verlassen, das mir bei akuten Krisenfällen helfen kann, schnelle Lösungswege aufzuzeigen.“ Dr. Scheper leitet seit 2001 das Online-Magazin „Cattle.de“ und ist freier Fachjournalist. Seit 2012 züchtet er selber Rinder und kennt daher die schleswig-holsteinische Landwirtschaft und Praxis seit vielen Jahren. Er ist erreichbar unter der Mobilnummer 0151 / 52 78 98 40 sowie per Mail untervertrauenspersonTierschutz@mllev.landsh.de
Hintergrund:
Ziel des Tierschutzes ist es, den Schutz und das Wohlergehen von Haustieren, Versuchs- und Begleittieren sowie von Nutztieren stetig zu verbessern. Die Fragen von Tiergesundheit, Tierwohl und Tierschutz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung stehen aufgrund der großen Zahl an betroffenen Tieren, der öffentlichen Debatte über eine nachhaltige und ethisch vertretbare Ernährung des Menschen und in dem Zusammenhang auftretender Zielkonflikte besonders im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Das Qualitätsniveau einer tiergerechten Haltung wird neben Anforderungen des Tierwohls auch von Aspekten der Wettbewerbsfähigkeit und der Verbrauchererwartung bestimmt. Zur Stärkung des Tierschutzes rund um die Belange der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung hat das Landwirtschaftsministerium daher bereits 2014 das Amt eines ehrenamtlichen Vertrauensmanns „Tierschutz in der Landwirtschaft“ eingerichtet.
Weitere Inforamtionen zum Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein sind hier zu finden: www.lksh.de/beratung/