Getreide: In der letzten Woche sorgten Regenfälle für eine Erntepause. Bei Weizen, Hafer und Roggen sind in Schleswig-Holstein nur einzelne Flächen gedroschen worden. Derzeit blickt man mit Sorge auf die Qualitäten. Es sind jedoch nur wenige Flächen ins Lager gegangen. Jetzt hofft man auf eine Wetterbesserung zum Wochenende. Die Kurse im Handel vor Ort gaben wieder etwas nach, da auch die Matif-Weizenkurse auf ein mehrjähriges Rekordtief gefallen sind. Die schwierigen Erntebedingungen in Nordeuropa haben somit keinen Einfluss auf die Notierungen. Der überregionale Angebotsdruck wirkt auf die Kurse. Im Export bleibt die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion zu groß
Raps: In Schleswig-Holstein sind erst zirka 30% der Rapsernte geborgen worden. Bisher wird von leicht überdurchschnittlichen Erträgen berichtet, die damit über den schwachen Vorjahreswerten liegen. Durch die Erntepause steigt die Gefahr von Auswuchs und Ernteverlusten. Die Ölmühlen bleiben gut versorgt.
Getreidepreise fallen im August weiter
Die Getreidepreise fallen weiter. Schuld sind vor allem die Turbulenzen der Weltwirtschaft und die Rohstoffpreise. Dabei wird die Ernte in der EU kleiner. Und es gibt regenbedingt Qualitätsprobleme. In Russland fallen die Preise indessen auch deutlich und die Exporterwartungen gehen nach oben. Auch wenn der Start in die neue Export-Saison nur schleppend beginnt.
Der europäische Getreidemarkt bleibt im August massiv unter Druck. Einer der wichtigsten Treiber der aktuellen Entwicklung ist die Makroökonomie, sagen Analysten. Die monatlichen US-Arbeitsmarktzahlen sorgten am vorigen Freitag für einen heftigen Schock an allen Finanzmärkten. Die Folge war ein Absturz der Aktienkurse und heftig fallenden Rohstoff- und Agrarpreise.
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Karsten Hoeck
Markt, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein