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Feldmausbefall im Grünland: Wehret den Anfängen!

Bei einem hohen Befall von Feld- und Wühlmäusen im Grünland besteht die Gefahr sehr hoher Ertragsausfälle. Die Nagetiere ernähren sich von Blättern, Samen und Pflanzenwurzeln und haben somit einen erheblichen Einfluss auf die Produktivität des Grünlandbestands. Neben dem Ertragsausfall durch Fraß, entstehen Lücken im Bestand, in die unerwünschte Pflanzenarten wie Ampfer schnell einwandern können.

Ein hoher Feldmausbefall tritt vor allem aufgrund milder Winter und ausbleibender Starkregenereignissen auf. Foto: Tammo Peters

Eine Mäusepopulation kann sich durch sehr hohe Reproduktionsraten schon innerhalb eines Jahres schnell vergrößern. Aufgrund eines zu hohen Krankheitsdrucks in großen Populationen minimiert sich der Feldmausbesatz wieder, jedoch kann es bis zu diesem Zeitpunkt zu hohen Ertragsverlusten kommen. Treten die Nager erst einmal massenhaft auf, ist eine direkte Bekämpfung kaum möglich. Daher ist die beste Empfehlung „Wehret den Anfängen!“, denn es gibt keine kurativen Maßnahmen, die großflächig eine hohe Effektivität bei der Bekämpfung aufweisen.

Vorbeugende Maßnahmen sind:

  • Die Bestände vor Winter abputzen beziehungsweise nicht zu lang in den Winter gehen lassen.
  • Die befallenen Flächen kurzzeitig zu fluten, falls die Möglichkeit besteht.

Während der Vegetationsperiode horstbildende Pflanzen und Geilstellen beseitigen oder regelmäßig Reinigungsschnitte durchführen. Weiterhin ist es wichtig, natürliche Prädatoren wie Graureiher, Füchse oder Greifvögel zu fördern. Für Letztere können beispielsweise Sitzstangen (Julen) aufgestellt werden.

Kann ein hoher Befall mit Mäusen nicht verhindert werden, sollte bei der Futterbergung darauf geachtet werden, dass nach dem Mähen und Schwaden das Schwad nicht zu lange Feldliegezeiten hat, da die Mäuse sich darin verkriechen und die Gefahr des Einfahrens in das Erntegut (Silage, Rundballen) besteht und diese mit einsiliert werden. Hierdurch wird letztlich das Futter verschmutzt und es besteht die Gefahr von Botulismus.