Versuchswesen Pflanzenschutz im Ackerbau

Startschuss für die aktuelle Versuchssaison endlich gefallen

Nach einem verregneten Jahresstart nehmen die Teams an den Versuchsstationen die Feldarbeit auf

Vergangene Woche konnten die Teams an den Versuchsstationen der Landwirtschaftskammer endlich intensiver mit den Arbeiten im Feld beginnen. Zuvor wurden von den Versuchsmannschaften bereits die ersten Bonituren zur Bewertung der Bestände nach Winter und die Bodenprobennahme für den Nitratmessdienst durchgeführt. Während die Ackerflächen auf der Geest und im östlichen Hügelland teilweise schon gut befahrbar und ackerbaulich bearbeitbar sind, wird es in der Marsch noch etwas dauern, bis die Bedingungen die Aussaatvorbereitungen zulassen.

Neben den ersten Düngungsmaßnahmen in den Versuchen an nahezu allen Versuchsstandorten wurde an wenigen Standorten bereits mit der Aussaat, u.a. der Landessortenversuche der Sommerungen Hafer, Sommerweizen und Ackerbohnen im ökologischen sowie konventionellen Bereich, begonnen. Eine erfolgreiche Aussaat beginnt mit den Vorbereitungen. Das Saatgut wird für jede einzelne Parzelle von den Versuchstechniker*innen grammgenau abgewogen und im Anschluss bei der Aussaat für jede Parzelle einzeln in die Parzellensämaschine gekippt. Sortenvermischungen werden so vermieden.

Am Standort Futterkamp konnte neben der Aussaat auch die erste mechanische Maßnahme zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung mit dem Striegel in den Öko-Versuchen durchgeführt werden. Hier gilt es den optimalen Zeitpunkt der äußeren Bedingungen abzupassen, um die Kulturart nicht zu schädigen. Mit der Aussaat und den ersten Düngungsmaßnahmen ist endgültig der Startschuss in eine arbeitsreiche Versuchssaison gefallen.

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Versuchsbericht 2023 – Pflanzenschutzversuche im Ackerbau ausgewertet

Schwieriges Versuchsjahr mit interessanten Ergebnissen im Versuchsbericht:

Ein außergewöhnliches Anbaujahr liegt hinter uns. Wetterextreme mit Wechsel von „viel zu trocken“ und „viel zu nass“ haben die Landwirte, aber auch das Versuchswesen der Landwirtschaftskammer, vor Herausforderungen gestellt. Dennoch ist es auch in diesem Jahr gelungen, wertvolle Versuchsergebnisse zu aktuellen Fragestellungen im Pflanzenschutz auf den fünf Kammer-Versuchsstationen Barlt, Futterkamp, Kastorf, Loit und Sönke-Nissen-Koog, sowie zahlreichen Praxisflächen von Landwirten zu generieren.

Wie die Bodenherbizide unter der Trockenheit des vergangenen Herbstes gewirkt haben, was der Winterraps ohne den Einfluss von Herbstschädlingen im Stande ist zu leisten, wie relevant die Pilzkrankheiten im Wintergetreide nach dem nassen, milden Winter waren und viele weitere spannende Fragen werden in der 35. Ausgabe des Versuchsberichtes Pflanzenschutz im Ackerbau beantwortet.

Der Pflanzenschutz-Versuchsbericht kann für 10 € zuzüglich Versand per Mail an jpaasch@lksh.de erworben werden, wenn nicht bereits ein Abo dafür vorliegt. Eine Bestellung kann auch bequem erfolgen über unser digitales: Bestellformular

Versuchsstandorte Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt

Die Landwirtschaftskammer unterhält fünf Versuchsstandorte im Bereich Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt:
 

  • Versuchsstation Barlt
  • Versuchstation Futterkamp
  • Versuchstation Kastorf
  • Versuchsstation Schuby
  • Versuchsstation Sönke-Nissen-Koog in Reußenköge

Hier finden Sie eine Kartenansicht und weitere Informationen!

Das Versuchswesen wird in drei Bereiche unterteilt.

Die amtliche Mittelprüfung wird bei noch nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln auf Antrag der jeweiligen Pflanzenschutzmittelfirma durchgeführt. Diese Versuche müssen nach einem verbindlichen Qualitätsstandard, der guten experimentellen Praxis (GEP) erfolgen  und dürfen nur von amtlichen oder amtlich anerkannten Versuchseinrichtungen durchgeführt werden.

Auftragsversuche werden im Auftrag der Pflanzenschutzmittelindustrie durchgeführt. Die Nachfrage in diesem Bereich hat deutlich zugenommen, allerdings sind die Versuchskapazitäten in diesem Bereich begrenzt.

Orientierende Versuche liefern die Grundlage für die unabhängige Beratung des Pflanzenschutzdienstes. Hier werden zugelassene oder kurz vor der Zulassung stehende Pflanzenschutzmittel geprüft. Im Schwerpunkt geht es in diesen Versuchen darum, die Wirkungsprofile der Pflanzenschutzmittel zu ermitteln, den Anwendungstermin zu optimieren, die Krankheitsanfälligkeit unter hiesigen Bedingungen zu prüfen und die Resistenzentwicklung zu minimieren. Darüber hinaus finden im Gewächshaus Versuche zur Überprüfung der Ackerfuchsschwanzresistenz gegenüber verfügbaren Herbiziden statt.

Die Ergebnisse der orientierenden Versuche werden im jährlich erstellten Versuchsbericht „Pflanzenschutz im Ackerbau“ veröffentlicht.

Die Beratung, Aufklärung und Schulung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes, insbesondere der guten fachlichen Praxis, gehören ebenfalls zu den Aufgaben des Pflanzenschutzdienstes.  Dazu zählt auch die Durchführung des Pflanzenschutzwarndienstes.

Die Pflanzenschutzberatung verfolgt das Ziel, Kulturpflanzen vor Schadorganismen zu schützen und Gefahren, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen können, abzuwenden oder ihnen vorzubeugen.

Ansprechpartner

  • Dr. Tim Birr

    Grüner Kamp 15-17
    24768 Rendsburg

    Tel. +49 4331 9453-370 Mobil +49 151 14195149
    Fax +49 4331 9453-389
    tbirr@lksh.de

    Leitung Fachbereich Pflanzenschutz, Grundsatzfragen im Bereich: pilzliche Schaderreger, Wachstumsregler im Ackerbau