Winterweizen

Sortenempfehlungen

Erläuterungen zu den diesjährigen Ergebnissen der Landessortenversuche:

Nach einem schwierigen Anbaujahr mit feucht-kühlen Ausgangsbedingungen, gefolgt von Wärme und Trockenheit, fiel die Ernte des Winterweizens in Schleswig-Holstein, wie auch bundesweit in eine extrem feuchte Phase. Die Qualitäten sanken ab, Auswuchs trat auf, Verluste auf dem stehenden Halm durch Sturm, Regen und teils Hagel traten auf. Erst spät wurden oftmals feuchte Partien geerntet, die eher selten den Qualitätsanforderungen für backfähiges Getreide entsprachen.

Auch die Ergebnisse aus den Landessortenversuchen liegen nun vor. Es gilt, aufgrund der extremen Witterungskonstellation die Ergebnisse dieses Jahres entsprechend vorsichtig zu interpretieren, und dass nicht aus einem (Einzel-)Ergebnis auf die weiteren Jahre geschlossen werden darf.

Dennoch sind die Witterungsumstände, die die Ergebnisse der Versuche geprägt haben, auf die Praxis in weiten Teilen übertragbar. Hierbei ist auch zu beachten, dass an den schleswig-holsteinischen Marschstandorten, von denen nur der Standort Barlt gewertet werden kann, deutliche Ausfallverluste geherrscht haben. Insbesondere die Sorten ,Asory‘, ,Akasha‘ und ,KWS Emerick‘ waren hiervon betroffen. Die Ergebnisse aus der Marsch decken sich insgesamt gut mit den niedersächsischen Ergebnissen. An den restlichen Standorten war der Ausfall gering.

Grundsätzlich gilt es auch, die teils erhöhte Streuung in den Versuchen (Futterkamp und Loit) zu berücksichtigen. Da die mehrjährigen Verrechnungsergebnisse aufgrund fehlender Ergebnisse der Nachbarregionen noch nicht vorliegen, finden Sie weiterhin die Ergebnisse nach Hohenheimer Verrechnung bis 2022 in den Tabellen.

Achim Seidel, Landwirtschaftskammer

Ansprechpartner Marktfruchtbau Getreidekulturen


Düngung

Düngeempfehlungen unter Berücksichtigung der neuen Düngeverordnung finden Sie auf gesonderten Seiten.


Pflanzenschutz

Vor der Aussaat erfolgt in der Regel eine Beizung des Saatgutes mit dem Ziel, samenbürtige Pilzkrankheiten zu erfassen. Hierzu zählen z. B. Weizensteinbrand und Weizenflugbrand, Schneeschimmel und Fusarium-Arten und die Schwarzbeinigkeit. Die wichtigsten Ungräser sind der Windhalm und der Ackerfuchsschwanz. Bei pfluglosen Bestellverfahren spielen auch Trespenarten eine zunehmende Rolle.  Problematische Unkräuter sind Kamille, Vogelmiere, Ehrenpreis, Ackerstiefmütterchen sowie das Klettenlabkraut. Von den pilzlichen Blattkrankheiten sind vor allem die Septoria-Blattdürre, Echter Mehltau sowie Braunrost, Gelbrost und DTR-Blattdürre zu nennen. In einzelnen Jahren sind auch Ährenfusariosen von Bedeutung. Auch Schädlinge müssen beim Anbau von Winterweizen beachtet werden. Blattläuse können Ertragsverluste durch ihre Saugtätigkeit verursachen. Außerdem sind sie als Überträger von Viruskrankheiten wie dem Gelbverzwergungsvirus von Bedeutung. Weitere relevante Schädlinge sind die Sattelmücke sowie die Gelbe und die Orangerote Weizengallmücke und das Getreidehähnchen.

Zur Verhinderung von Lager ist die Anwendung von Wachstumsreglern eine sehr wichtige produktionstechnische Maßnahme.

Folgende Pflanzenschutzmittel können eingesetzt werden. Die Tabellen ersetzen jedoch nicht die genaue Beachtung der jeweiligen Gebrauchsanleitung:

Aktuelle Warndienste Region Ost und West

Hier finden Sie die aktuellen Warndienste!

Ansprechpartner Pflanzenschutz Region Ost

Ansprechpartner Pflanzenschutz Region West