Aktuelles

Schleswig-Holstein übernimmt Vorsitz der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Landentwicklung

In der 56. Plenumssitzung der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Landentwicklung (ArgeLandentwicklung) hat das Land Brandenburg in einem symbolischen Festakt den Vorsitz der ArgeLandentwicklung zum 1. Januar 2023 an das Land Schleswig-Holstein übergeben.

Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Landentwicklung will Perspektiven für die ländlichen Räume unter den sich deutlich verändernden Rahmenbedingungen entwickeln. Foto: Pixabay

„Wir werden in den kommenden drei Jahren unseren Fokus auf eine zukunftsorientierte Nutzung der ländlichen Räume legen. Dabei wollen wir herausarbeiten, welchen Beitrag die Landentwicklung zur Unterstützung des Transformationsprozesses hin zu Klimaneutralität im ländlichen Raum leisten kann“, sagte Anne Benett-Sturies, Staatssekretärin des Ministeriums für Landwirtschaft, Ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz bei der Staffelstabübergabe in Neuhardenberg.

Ziel ist es, Perspektiven für die ländlichen Räume unter den sich deutlich verändernden Rahmenbedingungen zu entwickeln. „Ländliche Regionen stehen vor großen Zukunftsaufgaben: ein zentrales Thema ist dabei auch der Klimawandel. Klimaschutzmaßnahmen bieten häufig vielseitige Synergieeffekte und Entwicklungspotenziale für ländliche Gebiete – wie beispielsweise in den Bereichen einer klimafreundlichen Mobilitätssicherung oder einer nachhaltigen Landwirtschaft. Ich freue mich daher sehr, dieses Schwerpunktthema mit der ARGE Nachhaltige Landentwicklung weiterzuentwickeln. Denn nur gemeinsam können wir einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume leisten“, so Benett-Sturies.

Seit 2020 hat das Land Brandenburg den Vorsitz der ArgeLandentwicklung und schwerpunktmäßig die Erarbeitung der „Land.Perspektiven 2030“ vorangetrieben. Damit wurde ein gemeinsames Grundsatzpapier für die integrierte ländliche Entwicklung geschaffen. Ein Fokus liegt dabei auf der  Gestaltung gleichwertiger Lebensverhältnisse für die Menschen in Dörfern, Gemeinden und kleinen Städten in den ländlichen Räumen. Die „Land.Perspektiven 2030“ formulieren mittelfristige Ziele der integrierten ländlichen Entwicklung – unter anderem für Fragen der Mobilität, der interkommunalen Zusammenarbeit, der ländlichen Grundversorgung, der Steigerung der Wirtschaftskraft sowie der nachhaltigen und klimaschonenden Landnutzung. Daraus abgeleitet geben die „Land.Perspektiven.2030“ wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ als wichtigstes nationales Förderinstrument zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in den ländlichen Regionen. Ein weiterer Baustein in der Arbeit der ArgeLandentwicklung unter dem Vorsitz Brandenburgs bildete die Neufassung der „Leitlinien Landentwicklung“, die nach zehn Jahren grundlegend überarbeitet wurden. Sie bilden die Grundlage für die weitere Arbeit der Arbeitsgemeinschaft und berücksichtigen aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen, wie das Ermöglichen von Teilhabe, die Chancen der Digitalisierung für den ländlichen Raum sowie Maßnahmen für den Klimaschutz.

„Ich freue mich, dass unter Vorsitz des Landes Brandenburg einiges geschafft wurde. Das gemeinsame Grundsatzpapier für die Weiterentwicklung der GAK wurde mittlerweile von der Agrarministerkonferenz beschlossen. Die in den Leitlinien formulierten acht Leitsätze verdeutlichen zudem, dass ländliche Räume Zukunftsräume mit großen Entwicklungsmöglichkeiten sind, die es zu nutzen gilt“, so Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel. „Diese erfolgreiche Arbeit wird nun unter dem Vorsitz Schleswig-Holsteins fortgesetzt. Wir wünschen Schleswig-Holstein deshalb weiterhin gutes Gelingen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit für ihre Zeit als Vorsitzland der ArgeLandentwicklung“.

Hintergrund:

Mit der Zielsetzung, gemeinsam die Zukunft im ländlichen Raum zu gestalten, wurde vor mehr als 40 Jahren die ArgeLandentwicklung nach einem Beschluss der Agrarministerkonferenz gegründet. Das Gremium ist eine der Agrarministerkonferenz (AMK) beziehungsweise deren Amtschefkonferenz (ACK) zugeordnete Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft.

Die Arbeitsgemeinschaft hat die Aufgabe, die Instrumente der Landentwicklung fortzuentwickeln und neuen aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Außerdem werden durch die Arbeitsgemeinschaft auch Empfehlungen für die Vorbereitung, Planung und Durchführung von Vorhaben der Landentwicklung erarbeitet.

Grundlage für die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft sind die von ihr aufgestellten „Leitlinien Landentwicklung – Zukunft im ländlichen Raum gemeinsam gestalten“.