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Eröffnung der Schaf- und Ziegenkäse-Saison 2023

Auf dem Betrieb Meierei Nordweide in Nordfriesland eröffnete die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, heute gemeinsam mit Cindy Jahnke, der ersten Vorsitzenden der KäseStraße Schleswig-Holstein sowie Insa Petersen von der Meierei Nordweide und weiteren Käsern aus dem ganzen Land die Saison für heimische Schaf- und Ziegenkäse.

 

Gemeinsam mit Agnes Eggers (Hofkäserei Backensholz), Cindy Jahnke (Jahnkes Ziegenkäse), Insa Petersen (Meierei Nordweide), Kirsten Möllgaard (Meierhof Möllgaard) und Malte Solterbeck (Michschafhof Solterbeck) eröffnete Kammerpräsidentin Ute Volquardsen heute die Saison für heimischen Schaf- und Ziegenkäse (v.li.). Foto: Sandra van Hoorn, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Schafe und Ziegen sind im Winter trächtig und werden daher nicht gemolken. Nach dem Ablammen im Februar ist die Milch in den ersten Wochen dem Nachwuchs vorbehalten. Erst seit wenigen Wochen wird daher in den
handwerklichen heimischen Meiereien wieder gekäst. Nun stehen die leckeren Produkte wieder zum Verkauf bereit. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher achten heute vermehrt auf die
Herkunft ihrer Lebensmittel“, erklärt Ute Volquardsen. „Wo kommen die Zutaten her? Wie nachhaltig ist die Produktion und wie werden die Tiere gehalten? Diese Fragen können am besten im direkten Gespräch mit dem
Erzeuger beantwortet werden“, ist die Präsidentin der Landwirtschaftskammer überzeugt. Sie freut sich, dass auch in diesem Jahr viele der handwerklichen Hofkäsereien ihre Produkte im Rahmen der Schaf- und
Ziegenkäsesaisoneröffnung der Öffentlichkeit präsentieren.

Insa Petersen ist mit ihrer Meierei Nordweide das jüngste Mitglied der KäseStraße Schleswig-Holstein. Der Hof der Meierei Nordweide wird schon seit 1884, heute bereits in 5. Generation, als Familienbetrieb geführt.
Milchviehhaltung gehörte von Anfang an dazu. Seit einigen Jahren leben neben den rund 80 Kühen nun auch etwa 60 Schafe auf dem Betrieb, deren Milch in der eigenen Meierei von Insa Petersen zu Schafskäsespezialitäten
verarbeitet wird. Die meiste Zeit des Jahres laufen die Tiere auf den umliegenden Weiden. Das Futter für die Kühe und Schafe wird weitgehend selbst angebaut. Seit 2018 hat der Hof eine kleine moderne Käserei, in der
die Milch der Kühe und Schafe tagesfrisch handwerklich verarbeitet wird. Hier werden neben verschiedenen Schnitt- und Hartkäsen auch abgetropfte Joghurts mit selbst veredelten Früchten und Frischkäse mit hausgemachten
Marinaden produziert. Dabei bleibt die Milch möglichst unbehandelt.

Die Milch wird zwar schonend pasteurisiert, aber nicht homogenisiert. Es gilt das Reinheitsgebot, erklärt Insa Petersen: „für einen Käse braucht man nur Milch, Kultur, Lab und Salz abgesehen von erlesenen Kräutern zur Veredelung“. Die Abfüllung der Frischeprodukte erfolgt ausschließlich in Gläser. Aktuell gibt es Frischkäse und auch den ersten Weichkäse. Schnittkäse aus Schafsmilch wird es erst ab Juni geben. Dafür muss zum einen die Milchmenge ausreichen und zum anderen braucht der Käse genug Zeit für die Reifung.

Schaf- und Ziegenmilchprodukte
Produkte aus Ziegen- und Schafsmilch erfreuen sich nicht ohne Grund wachsender Beliebtheit. Schnitt-, Weich- und Frischkäse, Joghurt, Quark und Speiseeis sind in köstlichen Varianten erhältlich und bilden eine abwechslungsreiche Ergänzung der allseits beliebten Kuhmilchprodukte. Sie sind leicht bekömmlich und geschmacksintensiv. Vor allem Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten gegen Kuhmilch finden oft in der Ziegenmilch eine wertvolle Alternative. Auch Schafsmilch gilt als leicht verdaulich und als hervorragender Eiweißlieferant, enthält sie doch rund 7 g Eiweiß auf 100 ml. Das Ostfriesische Milchschaf gehört zu den leistungsstärksten Milchschafrassen in Deutschland.

Die KäseStraße Schleswig-Holstein
Die KäseStraße verbindet 24 handwerkliche Käsereien und vier Käsehändler im ganzen Land. Etwa die Hälfte der Betriebe ist Bio-zertifiziert. Seit über 20 Jahren setzt sich der Verein dafür ein, die Käsekultur im Land zu stärken und gleichzeitig den regionalen Absatz zu fördern. Im Vordergrund stehen für die Mitglieder neben der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit damals wie heute Handwerkskunst, Verbundenheit zur Region und die Liebe zu ihrem Tun. Für die handwerklichen Hofkäsereien steht auch immer die Qualität ihrer Produkte im Vordergrund. Viele Produzentinnen und Produzenten unterziehen ihre Käsespezialitäten regelmäßigen und unabhängigen Qualitätskontrollen. Ihre Spezialitäten sind mit dem Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ auszeichnet, so auch die von Insa Petersen. (Weitere Infos unter www.meiereinordweide.de und unter www.kaesestrasse.sh/index.php?id=2)

Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“
Das Gütezeichen hat in Schleswig-Holstein eine lange Tradition. Bereits seit 1965 werden Produkte vom Qualitätsausschuss der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Voraussetzung ist dabei immer eine einwandfreie Produkt- und Prozessqualität. Unabhängige Labore prüfen auch nach der Verleihung regelmäßig die Qualität der ausgezeichneten Produkte. „Das Besondere an unserem Gütezeichen ist nicht nur die langjährige Tradition, sondern auch die Vielfalt der Betriebe und Produkte, “ betont Kammerpräsidentin und Vorsitzende des Qualitätsausschusses Ute Volquardsen. „Das zeigt sich auch in der Struktur der KäseStraße Schleswig-Holstein. Kleine und große Betriebe arbeiten trotz ihrer unterschiedlichen Ausgangssituationen an einem gemeinsamen Ziel: Die Tradition der schleswig-holsteinischen Qualitätsprodukte zu erhalten und sich stetig weiterzuentwickeln“, so Präsidentin Ute Volquardsen.

Verantwortlich für den Pressetext: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-110, E-Mail: drixen@lksh.de


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